Auch SMI betroffen: Flash Crash bei Aktien in ganz Europa

Am Montagvormittag brachen europaweit die Börsen für wenige Minuten ein. Auch der SMI verlor kurz um zwei Prozent. Die Ursache dafür ist in Stockholm zu suchen.

Der SMI geht mit Minus ins Wochenende. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch einen Flash Crash brachen die Kurse an den Börsen in Europa ein.
  • Der SMI gab um zwei, der Dax um 2,3 und der Stockholmer Leitindex um acht Prozent nach.
  • Wenige Minuten später war der Crash wieder vorbei – die Kurse haben sich wieder erholt.

Am Montagvormittag versetzte ein Flash Crash die Börsen Europas in Aufruhr. Der SMI brach kurz vor 10 Uhr um zwei Prozent ein.

An anderen Börsen in ganz Europa passiert dasselbe: Wie «Cash» berichtet, taucht der Dax um 2,3 Prozent ins Minus, Stoxx600 und EuroStoxx50 geben drei Prozent nach. Der Leitindex in Stockholm rutscht gleich um bis zu acht Prozent ab. Doch kurze Zeit später ist alles wieder vorbei – binnen wenigen Minuten haben sich die Kurse wieder erholt.

«Fat Finger Trade» in Stockholm führte zu Flash Crash

Händler erklärten dies mit einem «Fat Finger Trade», einer Fehleingabe, an der Börse in Stockholm. Dies habe europaweit zu Kursabschlägen geführt. Manche Blue Chips büssten dabei vorübergehend rund zehn Prozent ein.

Die Tatsache, dass sich Schweden relativ nahe am Kriegsgeschehen befinde, habe sicherlich zusätzlich dazu beigetragen. Nach einigen Minuten konnte sich der SMI wieder auf über 12'000 Punkte erholen.

SMI nach Flash Crash wieder auf 12'030 Punkten

Der Einbruch, gefolgt von einer raschen Erholung, war auch an anderen europäischen Märkten wie Deutschland oder Frankreich zu spühren. In Grossbritannien sind die Börsen dagegen geschlossen, da der 1. Mai am Montag nachgeholt wird.

Der SMI, kurzzeitig auf 11'864 Zähler gefallen, notiert um 13 Uhr um 0,80 Prozent tiefer bei rund 12'030 Punkten. Der deutsche Dax verzeichnet ein Minus von 0,70 Prozent und der CAC in Paris ein solches von 1,38 Prozent. Der Franken zeigt sich zum US-Dollar (0,9732) und zum Euro (1,0241) relativ stabil.

Noch mehr Vorsicht vor US-Zinssitzung

Die Anleger dürften nun noch vorsichtiger vorgehen. «Der heutige Kursschock hat gezeigt, wie schnell es gehen kann», sagte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer vor der Bekanntgabe des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch erst recht zurückhalten.

Das Fed könnte den Leitzins angesichts der Inflation nicht nur wie angekündigt um 50 Basispunkte erhöhen. In Börsenkreisen wird befürchtet, dass er gleich um 75 Basispunkte erhöht werden könnte.

Die grössten Einbussen verzeichnen derzeit VAT (-3,5%), Partners Group (-2,9%) und Richemont (-2,8%). Die einzigen Gewinner sind Kühne+Nagel, Swisscom und Temenos, deren Avancen liegen allerdings allesamt klar unter 1 Prozent.