Maul- und Klauenseuche könnte täglich ausbrechen

Bricht die hochansteckende Maul- und Klauenseuche aus, entsteht Panik auf dem Bauernhof. Deshalb übt der Kantonale Krisenstab Luzern ein mögliches Szenario.

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Nau - Maul- und Klauenseuche: So bereitet sich der Kantonale Krisenstab Luzern auf einen möglichen Ausbruch vor.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kantonale Führungsstab Luzern hat eine zweitätige Tierseuchenübung durchgeführt.
  • Geübt wurde der Ausbruch der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche.
  • Wie der zuständige Kantonstierarzt sagt, könnte die Seuche jeden Tag ausbrechen.

«Es kann jeden Tag passieren». Die Aussage des Luzerner Kantonstierarztes Otto Ineichen erklärt beinahe schon alles. Der Kantonale Führungsstab hat über zwei Tage eine aufwändige Tierseuchenübung mit rund 100 Personen durchgeführt. Das Szenario: Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche bricht auf einem Bauernhof aus. Es sei die meistgefürchteste Seuche, da sie sich rasant verbreite. «Wir haben geübt, wie wir die Seuche bekämpfen und in den Griff kriegen», erklärt Ineichen, der die Übung leitet.

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Nau - Ganzes Interview mit Kantonstierarzt Otto Ineichen.

Schäden über Jahre hinweg

Falls die Maul- und Klauenseuche in der Schweiz ausbricht, wären mindestens 100 Betriebe betroffen. Zeigen würde sie sich bei einem Rind beispielsweise durch: «hohes Fieber, sie fressen nicht mehr, speicheln oder können nicht mehr gut laufen». Für die Bekämpfung der Seuche rechnet Ineichen mit drei bis sechs Monaten. Doch: «Der Kollateralschaden würde sich über Jahre hinweg zeigen». Ein Schaden in Milliardenhöhe wäre die Folge. Denn nicht nur der Aufwand der Seuchenbekämpfung ist immens, auch der Verlust an Tieren. «Das Töten ist ein sehr schwieriges Thema», so Ineichen.

Auch nicht-infizierte Tiere müssen getötet werden

Bei einer Maul- und Klauenseuche sind alle Klauentiere wie Kühe, Schafe oder Schweine gefährdet. Bricht die Seuche auf einem Hof aus, «müssen alle Tiere getötet werden, die empfänglich sind». Auch Tiere, die nicht infiziert sind. «Bei den anderen Tieren wie Katzen oder Hunden müssen wir darauf achten, dass sie nicht vom Hof weglaufen und andere anstecken». 

Doch Ineichen betont, dass die Methoden tiergerecht seien, genauso wie auf einem Schlachthof. Doch für den Bauer sei es so oder so ein heftiger Schlag: «Emotional, wenn wir seine Tiere vor seinen Augen töten», aber auch existenziell. Die Fürsorge für den Bauer sei bei einer Seuche extrem wichtig.