Jagdgesetz: Schafzüchter weibeln für Ja am 27. September

Mitsamt Tieren pilgerten heute Schafzüchter aus der ganzen Schweiz auf den Bundesplatz. Ihr Ziel: Ein Ja zum revidierten Jagdgesetz am 27. September.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 27. September entscheidet das Schweizer Stimmvolk über das revidierte Jagdgesetz.
  • Letzte Umfragen sehen die Gegner leicht im Vorteil.
  • Befürworter aus dem ganzen Land führten heute eine Kundgebung auf dem Bundesplatz durch.

Aus vielen Kantonen und allen Sprachregionen sind sie am Freitagmorgen nach Bern gereist: Schaf- und Ziegenzüchter, welche das revidierte Jagdgesetz befürworten, über das in gut drei Wochen abgestimmt wird.

Ein kleiner Teil hat ihre Tiere auf den Bundesplatz mitgenommen. Auf Transparenten sieht man Parolen und Bilder von gerissenen Ziegen. Letztere sind gemäss den Anwesenden Beweis dafür, dass es dieses überarbeitete Jagdgesetz braucht. «Die Grossraubtiere belasten uns», sagt Christian Peter, Schafzüchter aus Grenchen SO.

Die Manifestationsteilnehmer halten Transparente mit ihren Anliegen. - Nau.ch

Mehrere Nationalräte weibeln mit Reden für ein Ja, unter ihnen Esther Friedli (SVP) und Bauernpräsident Markus Ritter (CVP). Das scheint nötig: Die aktuellste Tamedia-Umfrage sieht die Gegner im Vorsprung.

Nicht alle Schafhalter im Ja-Lager

Auch unter diesen finden sich Landwirte und auch Schafhalter, die sich an der «einseitigen Lockerung des Artenschutzes» stossen. Ein Nein ebne den Weg für ein Gesetz mit Augenmass und sinnvoller Regelung des Wolfbestands.

«Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Schafhalter gegen dieses Gesetz sein können. Es bringt ganz klar sehr viele Fortschritte gegenüber dem alten Gesetz», sagt Georges Schnydrig, Schafzüchter aus dem Wallis. Für Züchterkollege Peter rührt die Meinungsdiskrepanz von den verschiedenen Interessen innerhalb der Landwirtschaft.

Das neue Jagdgesetz ist aus Sicht der Teilnehmer fortschrittlich. - Nau.ch

Das aktuell geltende Jagdgesetz stammt von 1986. Damals gab es in der Schweiz keine Wölfe mehr. Inzwischen sind sie zurückgekehrt, so dass letztes Jahr rund 80 Wölfe hierzulande lebten. Diese verletzen oder töten immer wieder Ziegen und Schafe.

Das Parlament hat dieser Entwicklung Rechnung getragen und dementsprechend das Gesetz revidiert. Naturschutzverbände haben dagegen das Referendum ergriffen, weshalb am 27. September darüber abgestimmt wird.