Wie gesund ist ein Tag auf den Ski wirklich?

In Skigebieten lauern die Verlockungen überall – sie reichen von Rösti bis Schümlipflümli. So wird Skifahren schnell zur Schlemmerei statt zum Schlankmacher.

Wer sich ein grosses Zmittag gönnt, muss lange auf den Ski stehen, um das auszugleichen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer den Tag auf den Ski verbringt, gönnt sich gerne ein grosszügiges Zmittag.
  • Doch um die Kalorien wieder loszuwerden, müssen einige Abfahrten bewältigt werden.
  • In einer Stunde reinem Skifahren werden 400 bis 600 Kilokalorien verbrannt.

Über die Festtage ist Skifahren immer ein grosses Thema. Auch in diesem Jahr zog es wieder viele Schweizerinnen und Schweizer in die Berge. Doch wie gesund sind die Skiferien mit Zmittag auf der Bergstation und Après-Ski am Abend wirklich?

Für viele gehören Rösti mit Bratwurst und Schümlipflümli einfach dazu. Damit dieses Mittagsmenü nicht an den Hüften ansetzt, müssen jedoch einige Abfahrten in Angriff genommen werden.

Oliver Faude, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit an der Universität Basel, erklärt gegenüber Nau.ch: «Um das auszugleichen, müsste man ungefähr 3,5 Stunden auf der Piste sein.»

Es gilt: «Bei einer Stunde reinem Skifahren – ohne Anstehen und Lifte – kann man mit 400 bis 600 Kilokalorien rechnen.» Der genaue Kalorienverbrauch hänge jedoch von Tempo, Geschlecht und Alter der Wintersportler ab, so Faude. Unter Berufung auf eine österreichische Studie aus dem Jahr 2016 zeigt der Wissenschaftler auf: «Sehr sportliche Fahrer können auch 800 Kilokalorien erreichen, sehr gemächliche auch etwas weniger als 400.»

Mit Alkoholkonsum steigt Verletzungsrisiko

In der Realität entspricht eine Stunde reines Skifahren den Berechnungen zufolge rund 2,5 Stunden auf der Piste. Dieser Wert ergibt sich, wenn typische Zeiten für Anstehen beim Lift mit eingerechnet werden.

Den Kaloriengehalt von Rösti mit Bratwurst und Schümlipflümli schätzt Faude wiederum auf 700 bis 800 Kilokalorien. Daraus ergeben sich die genannten 3,5 Stunden, die fürs Verbrennen des Zmittags benötigt werden.

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Ein Schlankmacher ist ein solcher Tag auf den Ski also nicht. Trotzdem hält Faude fest: «Skifahren ist eine sportliche Aktivität an der frischen Luft. Sie beansprucht sowohl die Muskulatur – Beine und Rumpf – als auch das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel.» Dies mache das Alpinskifahren zu einer «prinzipiell gesunden Sportart», welche auch dabei helfe, das Gleichgewicht zu trainieren.

Aber Achtung: Skifahren birgt auch ein Verletzungsrisiko. Dieses steigt mit der zunehmenden Ermüdung nach einem langen Tag auf den Ski und dem Alkoholkonsum.