Extinction Rebellion: Zürcher Polizei nimmt 15 Klima-Aktivisten fest

Wie bereits am Montag versuchte Extinction Rebellion am Dienstag, Zürich lahmzulegen. Die Polizei musste zwei Blockaden räumen.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin/ Drone-Air-Media.ch - Anfangs Oktober legte Lina mit einer anderen Klimaaktivistin den Verkehr in Zürich lahm.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstagmittag blockierten Aktivisten die Rudolf-Brun-Brücke und die Uraniastrasse.
  • Die Polizei konnte die Brücke bis etwa 13.30 Uhr räumen.
  • Eine Blockade mit einem Gerüst an der Uraniastrasse erforderte einen Feuerwehreinsatz.
  • Die Polizei führte insgesamt 15 Personen für weitere Abklärungen ab.

Extinction Rebellion will in dieser Woche mehrmals die Stadt Zürich lahmlegen. Und zwar mit Sitzblockaden an mehreren Verkehrspunkten der Stadt.

Heute Mittag gegen 12.20 Uhr hatten die Aktivisten die Rudolf-Brun-Brücke in der Nähe der Bahnhofstrasse blockiert. Mit Musik und lauten Rufen machten sie auf sich aufmerksam.

Laut einem Nau.ch-Reporter standen zwischenzeitlich rund 25 bis 30 Polizisten im Einsatz, etwas mehr als 100 Aktivisten seien auf der Brücke gewesen. Die Polizei gab den Aktivisten anschliessend bis um 13 Uhr Zeit, die Brücke freiwillig zu räumen.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Polizei hat den Aktivisten Zeit für die freiwillige Räumung gegeben.

Nach Ablauf der Frist begann die Polizei mit der Räumung. Kurz nach 13.30 Uhr war die Räumung beendet.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Rudolf-Brun-Brücke wird geräumt.

Wie eine Kapo-Sprecherin dem Nau.ch-Reporter sagte, liege es in den Händen der Staatsanwaltschaft, bei denjenigen, die freiwillig mit der Polizei wegliefen, Milde walten zu lassen oder nicht.

Zwei Aktivistinnen blockierten mit Gerüst Uraniastrasse

An der Kreuzung Uraniastrasse/Bahnhofstrasse hatte eine andere Gruppe der Aktivistinnen eine Art Bambusgerüst aufgestellt.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin/Drone-Air-Media.ch - Aktivisten liegen und sitzen auf Hängematten auf einem Bambusgerüst.

Diese hatte Hängematten dran. Darauf befanden sich zwei Aktivistinnen, die sich anschliessend die Hände zusammenbanden.

Auch sie hatten von der Polizei ein fünfminütiges Ultimatum zur freiwilligen Räumung erhalten. An der Uraniastrasse waren noch weitere Aktivistinnen aktiv und schwangen eine grosse Plane.

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Nau.ch / Drone-Air-Media.ch - Aktivisten an der Uraniastrasse.

Kurz danach fuhr ein Feuerwehrauto vor. Die Feuerwehr begann damit, die beiden Aktivisten aus dem Bambusgerüst zu holen.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Feuerwehr versucht, die beiden Aktivisten vom Gerüst zu holen.

Dazu hatte die Feuerwehr die Leiter des Autos ausgefahren, um die beiden Aktivistinnen erreichen zu können.

Die Feuerwehr versucht, die beiden Aktivisten zu bergen. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Doch die Aktion dauerte an, da sich die beiden Aktivistinnen ziemlich gut festgebunden hatten.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Ein Feuerwehrmann versucht, die beiden Aktivisten voneinander zu lösen.

Rund eine halbe Stunde nach Beginn der Bergung hatte es die Feuerwehr dann geschafft, die beiden Aktivistinnen vom Gerüst zu befreien.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Feuerweht bei der Bergung der beiden Aktivisten.

Die beiden Aktivistinnen wurden anschliessend der Polizei übergeben. Die Feuerwehr räumte noch das Gerüst von der Strasse. Die Strasse konnte kurz vor 15 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Wie die Stapo Zürich in einer Medienmitteilung schreibt, wurden insgesamt 15 Personen für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht. Das weitere Vorgehen werde durch die zuständige Staatsanwaltschaft Zürich entschieden. Der Tramverkehr war laut Polizei zu keiner Zeit eingeschränkt. Der motorisierte Individualverkehr wurde sofort umgeleitet, sodass es zu keinen grösseren Vekehrseinschränkungen kam.

Zweiter Tag in Folge

Bereits gestern wurde um 12 Uhr die Kreuzung Bahnhofstrasse/Uraniastrasse komplett blockiert. Hunderte Personen sassen dabei auf der Strasse, der öffentliche Verkehr der Stadt wurde teilweise lahmgelegt. Insgesamt wurden 134 Personen für weitere Abklärungen auf die Polizeiwache gebracht.

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Am Dienstagmorgen befanden sich noch 43 Aktivisten in Haft: Sie wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt, wie die Stadtpolizei Zürich am Dienstag mitteilte. Die anderen 91 Personen sind mittlerweile aus der Polizeihaft entlassen worden. Sie wurden mit einer Wegweisung belegt, die für 24 Stunden gilt.

Mit der Aktion will Extinction Rebellion den Bundesrat zum Handeln bringen. Er soll die Wahrheit über die Klimakrise kommunizieren, sofort handeln und eine Bürgerversammlung einberufen. Das sind die drei Forderungen der Aktivisten.