Coronavirus: Zertifikat wird «beim Eingang oder Bestellen» geprüft

Am Montag wird wegen des Coronavirus eine schweizweite Zertifikatspflicht eingeführt. Die Verbände arbeiten nun unter Zeitdruck an geeigneten Konzepten.

Ab Montag gilt in der Schweiz eine Zertifikatspflicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat führt ab Montag eine schweizweite Zertifikatspflicht ein.
  • Derzeit arbeiten betroffene Verbände an jeweiligen Schutzkonzepten.
  • Noch ist nicht überall klar, wie die Zertifikate kontrolliert werden sollen.

Ab 13. September gilt eine schweizweite Zertifikatspflicht. Nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete haben fortan Zutritt zu den Innenbereichen von Gastrobetrieben, Kultur- und Freizeiteinrichtungen und Veranstaltungen.

Nur noch vier Tage bis zur Zertifikatseinführung! Die betroffenen Verbände stehen dementsprechend unter Zeitdruck, um passende Konzepte für das Vorgehen beim Kontrollieren der Zertifikate herauszugeben.

Alexander Bücheli von der Schweizer Bar und Club Kommission weiss als einer der wenigen schon mehr. Und kann schon Genaueres über das Überprüfen der Zertifikate sagen: «Die Zertifikate werden in den Bars entweder beim Eingang oder beim Bestellen am Tisch kontrolliert.»

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Der QR-Code werde mit der «Covid Certificate Check»-App, der offiziellen Prüf-App in der Schweiz, gescannt. Nebst dem Zertifikat müssen Besuchende von Tanzlokalen wieder ihre Kontaktdaten angeben. «Das ist eine unverständliche Ungleichbehandlung», findet Bücheli.

Denn: «In einem Stadion können weiterhin tausende Menschen auf den Stehplätzen stehen, ohne dass ihre Kontaktdaten erfasst werden.» Die Gefahr sei nun gross, dass diese Regelung bei den Geimpften auf Unverständnis stosse. «Als Folge dessen würden noch weniger Gäste die Veranstaltungen besuchen», so Bücheli weiter.

Coronavirus: Fitness-Verband hat Schutzkonzept noch nicht definiert

Im Dunkeln tappen aber etwa noch die Beizer. Der Verband Gastrosuisse habe noch keine konkreten Informationen, wie die Zertifikatspflicht in der Gastronomie umgesetzt werden soll. Das sagt Mediensprecherin Daniela Kimmich auf Anfrage von Nau.ch. «Sobald wir die Informationen und Vorgaben vonseiten des BAG erhalten, werden wir das Schutzkonzept für die Branche anpassen.»

Beim Schweizer Fitness- und Gesundheitscenter Verband ist man ebenfalls noch daran, ein Schutzkonzept zum Coronavirus zu erarbeiten. Das sagt Claude Ammann, Präsident des Verbandes. Was er seit gestern aber weiss: «Bei den Group-Training-Stunden fallen wir unter die Ausnahme.» Bei solchen Trainings mit bis zu 30 Personen gilt keine Zertifikatspflicht.

Für seine Mitglieder hat die grösste Fitnesskette der Schweiz, «Activfitness», bereits Empfehlungen veröffentlicht. So können Kunden etwa ab Donnerstag ihr Covid-Zertifikat vorzeigen, damit das Fitnesscenter die Gültigkeitsdauer hinterlegen können.