Coronavirus: Baselbieter Schulen kriegen Impf-Drohbriefe von Eltern

Auch an Baselbieter Schulen soll gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Eltern der Schüler haben bereits damit begonnen, Drohbriefe zu schreiben.

Ein 14-jähriger Junge bekommt die Corona-Impfung. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Oktober blies die Stadt Chur wegen Drohungen ihre Impfaktion ab.
  • Baselbieter Schulen blieben standhaft, die Aktion an Schulen sollte durchgeführt werden.
  • Nun erhalten aber auch diese Schulen vermehrt Drohungen – von Eltern!

Anfang Oktober hatte die Stadt Chur ein Impfteam in verschiedene Schulen schicken wollen. Dies, um Schülerinnen und Schüler ein niederschwelliges Angebot für eine Impfung gegen das Coronavirus zu bieten. Doch die Aktion wurde abgeblasen; die Stadt erhielt zu viele Drohungen von Impfskeptikern.

Auch der Kanton Baselland führt nach den Herbstferien eine solche Aktion durch. Gegenüber Nau.ch sagte Rolf Wirz, Mediensprecher der Gesundheitsdirektion des Kantons: «Wir werden die Impfungen bei Jugendlichen auf jeden Fall durchführen».

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Noch sind nicht einmal die Briefe an die Eltern verschickt, die über das Angebot informieren. Trotzdem trudeln laut der «Basler Zeitung» («BAZ») die Drohbriefe bereits rein. Überraschend dabei: Nicht etwas Impfskeptiker und Massnahmengegner waren der Ursprung der Drohungen, sondern die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler.

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Ein Absender soll Wirz sogar gedroht haben, er werde «nicht aufhören, ihn zu plagen», sollte dieses Angebot tatsächlich kommen. «Wenn wir auf solche Drohungen einsteigen, sind wir in jeglicher Hinsicht erpressbar. Als Nächstes schicken uns Leute Drohbriefe, weil sie ihre Steuern nicht mehr bezahlen wollen», so Wirz zur «BAZ».

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Ja, denn Schulen sind zum Lernen und nicht zum Impfen da.
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Nachvollziehen könne er den Ärger der betroffenen Eltern ohnehin nicht. Es handle sich hierbei lediglich um ein Angebot, es werde «niemand genötigt». Um die mobilen Impfteams nicht zu gefährden, werde man Ort und Zeit der Aktionen nicht öffentlich kommunizieren. Von einer Gefährdung der Schülerinnen und Schüler gehe man aber nicht aus.