Nasa sucht per Online-Preisausschreiben Hilfe bei Venus-Projekt

Die Nasa geht neue Wege in Forschung und Entwicklung: Für einen neuen Venus-Rover sucht die Raumfahrtbehörde nach Lösungen – per Online-Preisausschreiben.

Der «Automaton Rover for Extreme Environments» soll einst die Venusoberfläche erkunden – die Nasa sucht nach Unterstützung. - HeroX/Nasa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Raumfahrtagentur sucht im Internet nach Hilfe bei der Sensor-Entwicklung.
  • Gesucht sind Lösungen für eine Venus-Sonde: Sie soll Hindernisse erkennen können.
  • Auf HeroX hat die Nasa eine Challenge ausgeschrieben – es winken 30'000 Dollar.

Wäre es nicht schön, eines Tages zur Venus, dem Planeten der Liebe, zu fliegen? Nein, wäre es nicht. Die Venus hat eine der lebensfeindlichsten Oberflächen des Sonnensystems.

Die Atmosphäre hat an der Oberfläche eine Dichte von 92 Bar. Das Entspricht dem Druck, der auf der Erde 900 Meter unter der Meeresoberfläche herrscht. Nahe der Venusoberfläche herrschen Temperaturen von 450 Grad Celsius. Dazu kommt eine permanente Wolkenschicht, aus der es Schwefelsäure regnet.

Aufgrund der harschen Bedingungen ist die Oberfläche bisher wenig erforscht. In den 70er und 80er Jahren landeten Sonden der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos in auf der Venusoberfläche. Seitdem wurde die Oberfläche nur noch aus der Ferne erforscht.

Eine künstlerische Darstellung des Nasa-Rovers AREE aus der frühen Projektphase. - JPL/CalTech/ESA

Nasa plant Rover-Mission

In den letzten dreissig Jahren lag der Mars im Fokus der Erkundung. Doch nun will sich die Nasa wieder der unwirtlichen Erdnachbarin widmen.

Dies zeigt zumindest eine neue Kampagne auf der Internetseite «HeroX.com». Auf der Internetseite können Challenges gestellt werden. Der Auftraggeber der Herausforderung kann ein Preisgeld für die Erfüllung ausschreiben.

Genau das hat die Nasa jetzt getan. Unter dem Titel «Exploring Hell» (zu Deutsch: die Hölle erkunden) sucht die US-Raumfahrtagentur nach Mithilfe bei der Rover-Entwicklung. Bereits seit längerem entwickelt die Nasa den «Automaton Rover for Extreme Environments» AREE. Jetzt wurde auf HeroX ein Preisgeld von 30'000 Dollar ausgeschrieben.

Eine Skizze aus der HeroX-Challenge: Dem Rover stellen sich zahlreiche Hindernisse in den Weg, die es zu vermeiden gilt. - HeroX/Nasa

Unterstützung bei der Sensorik

Konkret sucht die Nasa nach einem Sensor, der dem Rover eines Tages helfen soll, Hindernisse zu erkennen. Gräben und Felsen könnten das unbemannte Venusfahrzeug ausser Gefecht setzen. Auf HeroX sucht die Raumfahrtbehörde nach Tüftlern, die Konzepte für den Sensor entwickeln.

Die drei besten Vorschläge werden mit 15'000, 10'000 und 5000 Dollar prämiert. Das ist für die Nasa verhältnismässig wenig Geld: Der letzte Marsrover Curiosity kostete insgesamt 2,5 Milliarden Dollar.

Bis zum 29. Mai können nun Vorschläge eingereicht werden. Das AREE-Projekt befindet sich in einer frühen Phase – ein Starttermin für die Mission steht noch nicht fest.