Ukraine Krieg: Vize von Gazprombank kämpft jetzt gegen Russland
Der Vize-Präsident der russischen Gazprombank ist ethnischer Ukrainer. Igor Wolobujew verteidigt nun im Ukraine-Krieg sein Heimatland und will damit Busse tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Igor Wolobujew war der Vize der Gazprombank, kämpft nun aber für die Ukraine.
- Der ethnische Russe will sich von seiner russischen Vergangenheit reinwaschen.
- Aus seiner Sicht trägt das russische Volk die Verantwortung für die Kriegsverbrechen.
Igor Wolobujew hat die Seiten gewechselt: Bis vor Kurzem war er noch der Vizepräsident der staatlichen russischen Gazprombank, jetzt kämpft er für die Territorialverteidigung im Ukraine-Krieg. Dies berichtet er gegenüber der russischen Rechercheplattform «The Insider».
Der Grund, weshalb Wolobujew nun für die Ukraine kämpft: Er ist ethnischer Ukrainer, wurde in der Region Sumy geboren und lebte 18 Jahre dort. «Ich konnte nicht tatenlos zusehen, wie Russland mein Mutterland verwüstet», sagt Wobolujew und bezeichnet die Invasion als Kriegsverbrechen.
Diese würden von Putin, der russischen Regierung aber auch vom russischen Volk begangen. Denn es sei das Volk, dass Ukrainer töte, Häuser plündere und Frauen vergewaltigt. «Auch ich bin dafür verantwortlich», so der Ex-Banker. Dafür schäme er sich, doch die Rückkehr und der Kampf seien «ein Akt der Busse».
Wolobujew wolle sich nun von seiner «russischen Vergangenheit reinwaschen». Dafür werde er bis zum Sieg im Ukraine-Krieg in seinem Mutterland bleiben.
Igor Wolobujew spricht auch über Wadislaw Awajew, einen hohen Mitarbeiter der Bank, der kürzlich tot aufgefunden worden war. Dieser sei der erste Vize-Präsident und damit einige Ränge höher als er gewesen. Wolobujew habe ihn nicht gekannt.
Er bezweifelt, dass Awajew sich und seine Familie umgebracht hat, wie dies berichtet wird. «Ich glaube, es war inszeniert.» Awajew könnte etwas gewusst oder eine Gefahr dargestellt haben, mutmasst Wolobujew.
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