Ukraine-Krieg: Putins Droh-Rede wegen Brust-Schmerzen verschoben

Wladimir Putins Ankündigung einer Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg wurde um 13 Stunden verschoben. Der Präsident litt an Husten und Schmerzen in der Brust.

Wladimir Putin bei seiner Fernsehansprache zur Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Fernsehansprache verkündete Wladimir Putin am Mittwoch eine Teilmobilmachung.
  • Die Rede musste um 13 Stunden verzögert werden – wegen Hustenanfällen.
  • Mehrere Kreml-Mitarbeiter sollen über den Entscheid Putins erbost sein.

In einer Fernsehansprache kündigte Wladimir Putin am Mittwochmorgen eine sofortige Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg an. Zugleich meinte der russische Präsident, dass seine Atom-Drohungen «kein Bluff» seien.

Putin liess sich mit der Ausstrahlung seiner Drohrede Zeit – ganze 13 Stunden. Aber wohl nicht ganz freiwillig. Denn schon wieder sollen ihm gesundheitliche Probleme einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Wegen Hustenanfällen sei die Aufzeichnung immer wieder verschoben werden. Das zumindest behauptet der Telegram-Kanal «General SVR». Dieser soll von einem Kreml-Insider betrieben werden, der schon die Mobilisierung voraussagte.

Ukraine-Krieg: «Stille Panik» bei Kreml-Beamten

Nach dem vierten Versuch, die Ansprache durchzuführen, seien gar Ärzte hinzugezogen worden, heisst es. Bei diesen habe Putin über Schmerzen in der Brust geklagt. Auf Anraten der Ärzte wurde die Rede dann mehrere Stunden nach hinten verschoben.

Doch nicht alle scheinen die Hustenanfälle ernst genommen zu haben. Im Kreml soll es mehrere Personen geben, die dahinter eine Taktik des Präsidenten vermuten. Sie glauben, dass Putin damit Zeit gewinnen wollte, um seine Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Dass er schliesslich doch bei der Teilmobilmachung geblieben ist, hat mehrere seiner höchsten politischen und sicherheitspolitischen Funktionäre verärgert.

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Von der ausbleibenden Begeisterung und der «stillen Panik» über die ausgerufene Massnahme soll Putin bereits gewusst haben. Und obwohl mehrere seiner Kreml-Mitarbeiter mit einem Rücktritt drohten, schickt er schon bald 300'000 Reservisten in die Ukraine.