Thunberg: Merkel braucht bei Klimaschutz «politischen Druck»
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg fordert mehr Druck aus der Bevölkerung auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), um diese zu grösseren Anstrengungen beim Klimaschutz zu bewegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaaktivistin: Nicht über Zukunft klagen, sondern diese verändern.
«Ganz offensichtlich braucht Angela Merkel die Unterstützung der Bevölkerung, sie braucht politischen Druck, sonst wird sie keine unbequemen Entscheidungen treffen», sagte Thunberg der «Zeit».
Sie und weitere Aktivistinnen der Bewegung Fridays for Future waren vergangene Woche mit Merkel zusammengekommen. Zu ihrer Erwartung an Merkel sagte Thunberg, diese solle einfach hinsichtlich der Gefahren der Erderwärmung «die Wahrheit aussprechen». Dies gelte ebenso für alle anderen Staats- und Regierungschefs.
Das Treffen mit Merkel war von einigen deutschen Klimaaktivisten kritisiert worden, da es zuvor nicht hinreichend abgesprochen worden sei. Thunberg sagte nun der «Zeit»: «Ich repräsentiere niemanden, dies ist eine Graswurzelbewegung, in der keiner im Namen von jemand anderem spricht.» Jeder und jede in der Bewegung sei gleich wichtig.
Daher fühle sie persönlich auch keinen Druck. «Ich könnte jederzeit sagen, nein, ich mache das nicht mehr, das wäre dann auch in Ordnung.» Alles was Fridays for Future bisher erreicht habe, «haben wir als Bewegung erreicht, nicht als Einzelne», sagte die 17-Jährige, auf deren Engagement für Schulstreiks die längst internationale Schüler- und Studenten-Bewegung zurückgeht.
Zu ihrer eigenen Stimmungslage sagte Thunberg: «Ich empfinde keine Klimabesorgnis oder Frustration, bin weder wütend noch traurig.» Es mache für sie keinen Sinn, ihre Zeit damit zu «verschwenden, darüber zu spekulieren, was in Zukunft wohl werden wird - ich will diese Zukunft lieber verändern».