Österreichs Bauern sperren ihre Almen aus Angst vor Haftungsklagen
Österreichs Kuh-Urteil hat Konsequenzen für den Tourismus. Bauern sperren aus Angst vor Haftungsklagen die Wanderwege auf ihren Almen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bauer muss wegen dem Tod einer Touristin durch seine Kühe eine hohe Strafe zahlen.
- Aus Angst vor ähnlichen Klagen sperren nun mehrere Bauern die Wanderwege auf ihrem Gebiet.
Ein deutsche Touristin war mit ihrem Hund im Tirol wandern. Sie wurde von Kühen angegriffen und totgetrampelt. Ein Innsbrucker Gericht verurteilte den Besitzer der Alm zu einer Strafe von 490'000 Euro (rund 556'000 Franken). Dieser Entscheid sorgt für Unverständnis – und hat Folgen für den Tourismus.
Österreichs Landwirte und Almbesitzer haben Angst vor einer ähnlichen, existenzbedrohenden Geldstrafe. «Die Umstände sind tragisch, das Urteil würde aber das Aus für unserer Almen bedeuten», sagte Bauernbund-Präsident Georg Strasser zur «Krone». Einige der Bauern sperren darum die Wanderwege, die über ihr Land führen.
Das freie Wegrecht gelte nach dem Forstgesetz nicht für freie Weideflächen, erklärt die Wirtschaftskammer Kärnten. Dadurch wären sehr viele Wanderziele nicht mehr erreichbar und viele Bergtouren nicht mehr möglich.