Lafarge-Urteil von Pariser Gericht am Donnerstag erwartet

Das Urteil des Pariser Berufungsgerichts im Rahmen des Prozesses gegen Lafarge wird am Donnerstag erwartet. Es geht um Aktivitäten des Unternehmens in Syrien.

Das Logo des Baustoffkonzerns LafargeHolcim. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor vier Jahren wurde eine gerichtliche Untersuchung gegen Lafarge eingeleitet.
  • Der Zementhersteller soll in Syrien terroristische Gruppen gesponsert haben.
  • Ein Urteil des Pariser Berufungsgerichts wird am Donnerstag erwartet.

Das Pariser Berufungsgericht wird voraussichtlich am Donnerstag über Berufungen entscheiden, die im Rahmen eines Prozesses über Aktivitäten des früheren französischen Zementherstellers Lafarge in Syrien eingereicht wurden.

Insbesondere werde über die Aufhebung einer Anklage wegen «Komplizenschaft bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit» entschieden. Das teilte die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit.

Lafarge soll Millionen an terroristische Gruppen gezahlt haben

In dieser im Juni 2017 eröffneten gerichtlichen Untersuchung wurde Lafarge verdächtigt, in den Jahren 2013 und 2014 über die Tochtergesellschaft Lafarge Cement Syria (LCS) fast 13 Millionen Euro an terroristische Gruppen und Vermittler gezahlt zu haben. Ziel sei gewesen, die Aktivität seines Standorts in Syrien aufrechtzuerhalten, obwohl das Land in einem blutigen Bürgerkrieg versank.

Jan Jenisch ist der CEO von LafargeHolcim (Archivbild). - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Unternehmen wurde ausserdem verdächtigt, Zement aus dem Werk an die Terrorgruppe Islamischer Staat zu verkaufen und Zwischenhändler zu bezahlen, um Rohstoffe von dschihadistischen Gruppierungen zu beziehen. 2019 hatte das Pariser Appellationsgericht eine entsprechende Anklage jedoch fallen gelassen. Dagegen hatten verschiedene Organisationen jedoch Berufung eingereicht.

Der französische Lafarge-Konzern fusionierte 2015 mit der Schweizerischen Holcim. Der Konzern hiess im Anschluss während mehrerer Jahre offiziell LafargeHolcim. Inzwischen wurde der Namen des Gesamtunternehmens jedoch wieder zu Holcim zurückverwandelt.

Die Markenwelt blieb allerdings unangetastet. Die Namen von Bereichen wie ACC, Aggregate Industries, Ambuja Cements, Firestone Building Products, Geocycle sowie Holcim und Lafarge wurden behalten und bleiben als Marken auch weiterhin bestehen.