Krim-Führung ärgert sich über ukrainische Protestsongs

Ukrainische Protestsongs sind der Regierung der von Russland annektierten Halbinsel Krim ein Dorn im Auge. Sie droht nun mit harten Strafen für diesen «Verrat».

Auf Krim kam es zu einer Autoexplosion. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Videos von der Krim zeigen, wie Menschen ukrainische Antikriegslieder singen.
  • Das ist der Regierung der von Russland annektierten Halbinsel ein Dorn im Auge.
  • Sie will die Verantwortlichen solcher russlandkritischer Lieder zur Rechenschaft ziehen.

Die Führung der von Russland annektierten Halbinsel Krim will das Verwenden pro-ukrainischer Slogans und das Singen russlandkritischer Lieder unterbinden. Es seien Videos mit solchen Vorfällen bei offiziellen Veranstaltungen aufgetaucht, sagte Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow am Montag in Simferopol.

Wer so etwas organisiere oder dabei mitmache, solle zur Verantwortung gezogen und entlassen werden, schrieb Aksjonow auf Telegram. Er drohte auch mit «anderen Massnahmen im Rahmen der Gesetzgebung». Ein solches Verhalten sei «Verrat am eigenen Land», schrieb er. Wer die Ukraine unterstütze, solle dorthin ausreisen.

Videos von Krim zeigen Protest-Songs

Im Internet kursieren nicht verifizierte Videos, die angeblich bei sommerlichen Konzerten auf der Krim gedreht wurden. Darauf werden auf Ukrainisch Antikriegslieder ukrainischer Künstler gesungen, deren Musik in Russland verboten ist. Es ist nicht zu erkennen, ob dies aus Unkenntnis oder als bewusster politischer Protest geschah.

Russland hat die Krim 2014 der Ukraine weggenommen. Die Führung in Kiew hat sich eine Befreiung der Halbinsel zum Ziel gesetzt.