Klimaaktivisten drohen Ehepaar wegen Weihnachtsbeleuchtung

Wie jedes Jahr schmückt ein Ehepaar im deutschen Delmenhorst ihr Haus mit Weihnachtslichtern – dieses Jahr erhielten sie ein Drohbrief von Klimaaktivisten.

Vom 1. Advent bis zum Jahresende erstrahlt das Haus der Familie mit Weihnachtsdekoration und rund 60'000 Lichtern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ehepaar aus Delmenhorst (D) schmückt jährlich zur Adventszeit sein Haus mit Lichtern.
  • Wegen «Vergeudung von Strom» schrieben Klimaaktivisten den Eheleuten einen Brief.
  • Die Mitglieder des Kollektivs «Letzte Generation» drohen darin mit «nächtlichen Aktionen».

Mit Beginn der Adventszeit erstrahlen die Häuser in vielen Dörfern und Gemeinden in bunten Lichtern. Wie jedes Jahr schmücken auch Sven und Martina Borchart aus dem niedersächsischen Delmenhorst ihr Haus. Rund 60'000 Lichter sollen für eine vorweihnachtliche Stimmung sorgen.

Doch nicht allen Mitmenschen bereiten die Lichter Freude – im Gegenteil: Im Briefkasten des Ehepaars landet ein Drohbrief. «Sie produzieren mit ihrer unnötigen Weihnachtsbeleuchtung Lichtschmutz und vergeuden Strom», heisst es darin. Die Lichter sollen deshalb bis Montag entfernt werden.

Es folgt eine Drohung: «Es könnte ansonsten sein, dass durch wen auch immer ausgeführte nächtliche Aktionen dazu führen, dass ihr Elektroschrott abgeschaltet und entsorgt wird!» Geschrieben wurde die Nachricht von der Klimaschutz-Gruppe «Letzte Generation».

«Gehen nicht in die Knie»

Das Ehepaar hat mittlerweile Anzeige bei der Polizei erstattet. «Ich bin stinksauer», sagt Martina Borchart gegenüber der deutschen «Bild»-Zeitung. «Ich kann nicht verstehen, warum man so etwas kaputt machen will.»

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Abschalten wolle sie die Lichter trotz der Drohung nicht. «Wir werden vor denen nicht in die Knie gehen», sagt Ehemann Sven. Die beiden wollen ihren Weihnachtsschmuck nun mit technischen Sicherheitsmassnahmen schützen. So wurden etwa zusätzliche Baustrahler als Bewegungsmelder zur Abschreckung installiert.