In griechischer Schmiergeldaffäre angeklagter Banker flieht
Ein französischer Banker stand in Athen wegen Korruption und Geldwäsche vor Gericht. Am Dienstag entfernte er jedoch seine Fussfessel und floh.
Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland wird ein Banker wegen Korruption und Geldwäsche angeklagt.
- Nun fahndet die Polizei nach ihm, weil er seine Fussfessel entfernt hat.
Ein französischer Banker, der in Athen wegen des Verdachts auf Korruption und Geldwäsche vor Gericht stand, ist am Dienstag geflohen. Der Mann soll im Anschluss an einen Gerichtstermin seine elektronische Fussfessel entfernt haben und auf der Flucht sein.
Dies berichteten griechische Medien am Dienstagabend unter Berufung auf Angaben des Justizministeriums. Die Polizei fahnde nach ihm.
Dem Banker wird vorgeworfen, in die Schmiergeldaffären mit Rüstungskonzernen und auch dem Technologiekonzern Siemens verwickelt gewesen zu sein, die griechische Gerichte seit über zehn Jahren beschäftigen. Es geht um Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet rund 80 Millionen Franken, die in den 90er Jahren von verschiedenen Unternehmen über Schweizer Konten an griechische Entscheidungsträger geflossen sein sollen, um Staats- und Rüstungsaufträge zu ergattern.
Der Banker war 2015 per internationalem Haftbefehl in Abu Dhabi festgenommen und nach Griechenland ausgeliefert worden. Dort sass er zunächst im Gefängnis, seit 2016 befand er sich mit einer elektronischen Fussfessel in Hausarrest.