Deutsche Chemiebranche auf Kurs zu neuem Umsatzrekord

Die deutsche Chemiebranche erlebt nach dem Corona-Tal im Vorjahr einen Nachfrageboom. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Deutschlands drittgrösstem Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau um fast 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Industrieanlagen des Chemiekonzerns BASF stehen am Rheinufer auf dem Werksgelände. Die Chemieindustrie sorgt sich um die Zukunft vieler mittelständischer Betriebe und verlangt Entlastungen beim Strompreis (Symbol). Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch zum Vorquartal stand ein sattes Plus von sieben Prozent zu Buche.

Die Produktion stieg binnen Jahresfrist um knapp elf Prozent, die Erzeugerpreise um neun Prozent. «Jedes fünfte Unternehmen stösst bei der Produktion an seine Kapazitätsgrenzen», sagte VCI-Präsident Christian Kullmann, der auch Vorstandschef des Spezialchemiekonzerns Evonik ist, am Mittwoch in Frankfurt.

Für 2021 rechnet der Branchenverband VCI weiter mit einem Produktionsanstieg von 4,5 Prozent. Die Prognose für Preise und Umsatz hob er erneut an und geht nun von einem Preisanstieg von 6,5 (bisher: 3,5) Prozent aus. Der Branchenumsatz dürfte um elf (bisher: acht) Prozent auf rund 211 Milliarden Euro zulegen.

«Zum zweiten Mal nach 2018 wird unsere Industrie in diesem Jahr die Schallmauer von 200 Milliarden Euro durchbrechen und mit einem Umsatzrekord das Vorkrisenniveau deutlich übertreffen», sagte Kullmann. «Das ist ein kraftvolles Comeback.» Für Schatten sorgten allerdings anhaltende Probleme in den Lieferketten, vor allem in den Kundenindustrien.