Brände toben in Südeuropa – nächste Hitzewelle kommt bereits

Noch immer tobt auf der griechischen Insel Euböa ein Flammeninferno. Tausende Menschen mussten mit Fähren evakuiert werden. Auch in der Türkei wüten Brände.

Helfer bekämpfen in der Nähe des Dorfes Pefki auf Euböa den Brand eines Waldstückes. Foto: Petros Karadjias/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Feuer in Griechenland konnten noch immer nicht unter Kontrolle gebracht werden.
  • Auf der Insel Euböa mussten Tausende Menschen evakuiert werden.
  • Experten warnen: Diese Woche kommt bereits die nächste Hitzewelle auf Südeuropa zu.

In Griechenland nimmt die Feuerhölle kein Ende. Noch immer wüten die Flammen, auf der Insel Euböa mussten dutzende Dörfer evakuiert werden. Satellitenbilder zeigen das Ausmass der Brände.

Am Montagmorgen zeigten Satellitenbilder, dass es im Norden der Insel etwas weniger Brandherde hatte als noch am Sonntag. Dies hänge vermutlich damit zusammen, dass die Feuer kein Futter mehr finden würden, berichtet der Fernsehsender «Kai». Der meiste Wald sei inzwischen verbrannt. Allerdings wurden bereits Hunderte Häuser und mindestens 35'000 Hektar Wald zerstört.

Tausende Menschen mit Fähre evakuiert

Auch in Monokaria ist die Feuerwehr damit beschäftigt, um die Feuer vor einem Übergreifen auf die Stadt Istiea zu bewahren. In der Kleinstadt leben 7000 Menschen. Dutzende kleinere Ortschaften wurden nach und nach evakuiert, wie die Nachrichtenagentur «ANA» berichtet.

Bereits Tausende Menschen verliessen die Insel. Ein Video zeigt dabei den Horror: Menschen verlassen mit einer Fähre die Insel. Hinter ihnen die Feuermassen.

Doch nicht nur von der Fähre aus sind die Feuer zu sehen: Auch auf dem über 100 Kilometer entfernten Festland konnte man die Rauchwolken und den Feuerschein sehen.

Allerdings konnten in der Nacht auf Montag auch Erfolge verbucht werden. Anwohner konnten mithilfe der Feuerwehr einige Dörfer vor dem Übergreifen der Flammen bewahren. Dabei seien zwar am Rande einiger Ortschaften einzelne Häuser abgebrannt, berichtet die Zeitung «Kathimerini». Die Ortskerne seien allerdings noch intakt.

Rauch erschwert Löscharbeiten mit Flugzeugen

Nach Angaben der Bewohner gab es in manchen Gegenden kaum Unterstützung aus der Luft. Der griechische Zivilschutzchef Nikos Hardalias gibt den schlechten Bedingungen die Schuld: Der Rauch habe die Sicht so stark eingeschränkt, dass Einsätze teilweise unmöglich waren.

Zum Ausmass der Schäden gibt es bisher keine genauen Angaben. Mehrere griechische Medien berichteten, dass bereits eine Fläche von 50'000 Hektar in Flammen stand.

Neben Euböa toben derzeit auch auf der Halbinsel Peloponnes und auf Kreta unkontrollierte Brände. Die Feuer in Attika, nördlich von Athen, konnten vorerst eingedämmt werden.

Situation auch in anderen Ländern kritisch

Nicht nur Griechenland leidet unter der Hitzewelle und den Flammen: Auch in Italien und der Türkei kämpfen die Menschen gegen eine Feuer-Katastrophe. An der italienischen Adria-Küste wurden Hunderte Menschen wegen der Flammen evakuiert. In der Türkei werden derzeit noch fünf unkontrollierte Waldbrände gezählt.

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