Athen stoppt bei Übertritt aus Türkei Asylanträge aus fünf Staaten

In Griechenland werden die Massnahmen für Asylanträge verschärft. Davon betroffen sind fünf Staaten.

Flüchtlinge im Mittelmeer. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Griechenland stoppt die Asylanträge für Flüchtlinge, die aus der Türkei übersetzen.
  • Die verschärfte Massnahme gilt für fünf Staaten.
  • Betroffen sind Menschen aus Somalia, Pakistan, Afghanistan, Syrien und Bangladesch.

In Griechenland sollen Menschen aus Somalia, Pakistan, Afghanistan, Syrien und Bangladesch künftig keinen Asylantrag mehr stellen können. Dies, wenn sie aus der Türkei übersetzen.

«Das ist ein wichtiger Schritt für die Bekämpfung der illegalen Migration und der verbrecherischen Aktivitäten der Schleuser.» Dies sagte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Montag in einer Erklärung. Hintergrund sei, dass es sich bei der Türkei um ein sicheres Drittland handele.

Die Massnahme stärke zudem die gemeinsame EU-Türkei-Erklärung vom März 2016. Diese sieht unter anderem vor, dass die Türkei gegen unerlaubte Migration in der EU vorgeht. Griechenland kann illegal auf die Ägäis-Inseln gelangte Migranten zurück in die Türkei schicken.

EU leistet finanzielle Unterstützung

Im Gegenzug übernimmt die EU etwa für jeden zurückgeschickten Syrer einen syrischen Flüchtling aus der Türkei. Zudem unterstützt sie das Land finanziell bei der Versorgung der Flüchtlinge.

Ein Migrant steht mit zwei Kindern vor einem Stacheldrahtzaun im neu errichteten temporären Flüchtlingslager in Kara Tepe. (Archivbild) - sda

Diese Entscheidung mache deutlich, dass Menschen aus den betroffenen Ländern keine Chance mehr haben, in der EU zu bleiben. Dies hiess es aus Kreisen der griechischen Küstenwache.

Auf den griechischen Inseln in der östlichen Ägäis leben in den Registrierungslagern immer weniger Migranten. In seiner jüngsten Statistik zählt das Bürgerschutzministerium in Athen weniger als 9000 Menschen. Diese harren auf den Inseln Lesbos, Chios, Kos, Leros und Samos in den Lagern aus. Noch im vergangenen Jahr waren es mehr als 40'000.