Wegen Lockdown: Hunderte Tiere auf Markt in Bangladesch verendet

Die Regierung in Bangladesch verhängte einen strikten Corona-Lockdown. Weil die Läden nicht öffneten, verendeten hunderte Haustiere.

Bangladesch - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Haustiere sind auf einem Markt in Bangladesch verendet.
  • Die Ladenbesitzer durften wegen des Lockdowns die Türen nicht öffnen.

Wegen eines Corona-Lockdowns sind auf einem Haustiermarkt in Bangladesch hunderte Tiere verendet. Rund 400 Vögel und Dutzende Hunde, Katzen, Kaninchen, Ratten und Meerschweinchen seien gestorben.

Dies, weil die Ladenbesitzer gezwungen gewesen seien, ihre Türen geschlossen zu halten. Das sagte Rahman Shikder, Sprecher der Vereinigung der Ladenbesitzer des Katabon-Marktes. «Mindestens 20 Prozent unserer Tiere sind gestorben.»

Verenden der Tiere sorgte für Schlagzeilen

Die 75 kleinen Geschäfte auf Dhakas grösstem Haustiermarkt mussten Anfang Juli wegen eines von der Regierung verhängten Corona-Lockdowns schliessen. «Wir müssen die Türen offen halten, damit die Tiere nicht ersticken», sagte der Ladenbesitzer Mohammad Polash der Nachrichtenagentur AFP.

Das Verenden der Haustiere hatte landesweit für Schlagzeilen gesorgt. Deshalb entschied die Regierung am Mittwoch, dass die Geschäfte jeweils zwei Stunden morgens und nachmittags ihre Türen öffnen dürfen.

Katastrophale Bedingungen für Tiere

Aus Sicht von Tierschützern werden die Tiere auf dem Markt auch in normalen Zeiten unter katastrophalen Bedingungen gehalten. «Orte wie Katabon sollten gar nicht erst existieren.» Das sagte die Leiterin der Tierrechtsorganisation Obhoyaronno, Rubaiya Ahmad, der Nachrichtenagentur AFP.

Nach offiziellen Angaben sind bereits mehr als 17'000 Menschen in Bangladesch während der Corona-Pandemie gestorben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Trotz der Virus-Ausbreitung hat die Regierung für Eid al-Adha, eines der wichtigsten religiösen Feste des Landes, einige Beschränkungen wieder gelockert.