Neue schwere Kämpfe im Süden des Gazastreifens

Süd-Gazastreifen wird zum Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Israel und der Hamas.

Palästinenser begutachten die Schäden nach einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen. (Archivbild) - Mohammed Talatene/dpa

Die schweren Kämpfe im Süden des Gazastreifens dauern an. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, Soldaten hätten im Westen der Stadt Chan Junis «mehr als 30 Terroristen» getötet. Sie habe die Kontrolle des Gebiets mit «gezielten Angriffen auf Terror-Infrastruktur, Scharfschützen-Angriffen und Patrouillen» vertieft.

Nach Angaben der Armee wurden zwei Bewaffnete getötet, nachdem sie versucht hatten, sich als Zivilisten zu tarnen. Einer von ihnen habe eine Pistole auf ein Armeefahrzeug gerichtet.

In einem anderen Fall seien mehrere Männer aus der Luft angegriffen worden, nachdem sie versucht hätten, einen Sprengsatz mit einem Motorrad zu transportieren. Binnen 24 Stunden seien im mittleren Abschnitt des Gazastreifens «zehn Terroristen von israelischen Truppen getötet» worden.

Katastrophale Zustände in Chan Junis

Hilfsorganisationen beschreiben katastrophale Zustände im Süden des Gazastreifens, wo seit Wochen die heftigsten Kämpfe toben. In Chan Junis kam nach Angaben von Anwohnern auch immer wieder das Nasser-Krankenhaus unter Feuer.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte bereits am Samstag mitgeteilt, zwei Menschen seien durch Schüsse auf die Klinik getötet und fünf weitere verletzt worden. «Medizinische Mitarbeiter haben Angst, sich in und um das Krankenhaus zu bewegen, aus Sorge, sie könnten erschossen werden», hiess es in der Mitteilung.

Bei einer israelischen Spezialoperation in Rafah im Süden des Gazastreifens waren in der Nacht zum Montag zwei israelische Geiseln befreit worden. Während der Rettungsaktion wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde Dutzende Palästinenser getötet.

Tote und Verletzte

Der bewaffnete Hamas-Arm teilte am Montag mit, bei israelischen Angriffen in den vergangenen Tagen seien auch fünf Geiseln getötet und fünf weitere schwer verletzt worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei mehr als 1200 Menschen getötet worden, mehr als 250 weitere wurden in den Küstenstreifen verschleppt.