Moskau plant eigene Afghanistan-Konferenz
Russland plant eine eigene Afghanistan-Konferenz. Die afghanische Regierung und Vertreter der militant-islamistischen Taliban erhielten Einladungen zu einem Treffen in Moskau, wie von beiden Seiten am Dienstag verlautete.
Aus dem Aussenministerium in Kabul hiess es, man habe eine offizielle Einladung für führende Regierungsmitglieder bekommen. Demnächst solle über eine Teilnahme entschieden werden. Auch das politische Büro der Taliban in Doha, Katar, bestätigte eine Einladung. «Wir prüfen dies derzeit», sagte Sprecher Mohammed Naeem der Deutschen Presse-Agentur.
Aus dem Hohen Rat für Nationale Aussöhnung in Kabul hiess es, der Ratsvorsitzende Abdullah Abdullah sei ebenfalls eingeladen. Das russische Aussenministerium bestätigte der staatlichen Nachrichtenagentur TASS, dass für den 18. März eine Konferenz in Planung sei.
In Moskau haben bereits mehrere Afghanistan-Konferenzen stattgefunden, an denen Vertreter der Taliban und afghanische Oppositionspolitiker teilnahmen - allerdings keine Vertreter der Regierung. Die Ankündigung fällt in eine Zeit, in der auch die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden versucht, den festgefahrenen afghanischen Friedensprozess wieder in Bewegung zu bringen.