Mindestens 20 tote Soldaten bei Angriffen im Norden Afghanistans
Taliban-Kämpfer haben über Nacht in Afghanistan Einrichtungen der Soldaten angegriffen. Dabei starben 20 Soldaten, weitere sieben Menschen wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Angriffen in Afghanistan wurden mindestens 20 Soldaten getötet.
- Taliban-Kämpfer haben über Nacht Einrichtungen der Soldaten attackiert.
- Dabei wurden zudem sieben Menschen verletzt.
Bei Angriffen in zwei Gebieten der nordafghanischen Provinz Kundus sind mindestens 20 Soldaten getötet worden. Kämpfer der militant-islamistischen Taliban hätten über Nacht Einrichtungen der Soldaten in der gleichnamigen Provinzhauptstadt sowie im Bezirk Dascht-e Artschi attackiert. Dies sagte Provinzratschef Jusuf Ajubi am Dienstag.
Weitere sieben Menschen seien dabei verletzt worden. Vom Verteidigungsministerium und von den Taliban gab es zunächst keine Stellungnahme.
Bereits Angriff in Nacht zuvor
In der Nacht zuvor waren bereits zehn Mitglieder der afghanischen Armee bei einem Talibanangriff auf einen Militärstützpunkt in der benachbarten Provinz Baghlan getötet worden. In Kundus und Baghlan gibt es immer wieder Angriffe der Taliban, die seit Jahren einen Grossteil der Provinz Kundus beherrschen.
Zwischen Afghanistans Regierung und den Taliban laufen seit Mitte September 2020 Friedensgespräche in Doha. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban weiterhin ab. Die USA hatten Ende Februar 2020 ein Abkommen mit den Taliban unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht.
Taliban wollen an der Macht beteiligt werden
Kurz vor Ende der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump wurden die Truppen in Afghanistan nach Washingtoner Angaben auf 2500 Soldaten reduziert. Das ist der niedrigste Stand seit 2001.
Die Taliban wollen wieder an der Macht beteiligt werden. Sie hatten Afghanistan zwischen 1996 und 2001 regiert. Eine von den USA angeführte Militärintervention nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA setzte ihrer Herrschaft ein Ende.