Ami drohen zwei Jahre Haft wegen schlechter Tripadvisor-Bewertung

Horror-Trip für einen US-Amerikaner: Erst war er unzufrieden mit seinem Hotel – nun droht ihm auch noch Knast für die schlechte Bewertung.

Das Resort in Thailand, das von einem US-Touristen eine schlechte Bewertung erhielt. - TripAdvisor

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Amerikaner hat seine Unterkunft in Thailand bei Tripadvisor schlecht bewertet.
  • Das ist dem Besitzer des Resorts offenbar besonders sauer aufgestossen.
  • Er klagte den Mann wegen Rufschädigung an.

Ein thailändischer Hotelbesitzer hat einen Amerikaner angeklagt, weil er ihm eine schlechte Bewertung auf Tripadvisor hinterlassen hat. Was absurd klingt, könnte für den Amerikaner üble Folgen haben: Ihm drohen nun sogar zwei Jahre Haft!

Wie die Polizei der thailändischen Insel Koh Chang mitteilte, erstattete der Besitzer des «Sea View Resort» Strafanzeige gegen Wesley Barnes. Barnes, der in Thailand arbeitet, wurde demnach von der Einwanderungspolizei festgenommen und auf die Insel gebracht. Er könnte eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren erhalten.

Ami zoffte sich mit Besitzer

Der US-Gast hatte sich im Juli in einem Kommentar auf der Reiseplattform Tripadvisor über das «unfreundliche Personal» des Hotels beschwert. Dieses verhalte sich, als seien Gäste unerwünscht.

Touristen in Thailand. (Archiv) - Keystone

In einem fünfseitigen Statement erklärte das Hotel, Anzeige erstattet zu haben, weil Barnes mehrere negative Bewertungen auf unterschiedlichen Seiten postete.

Im Juni war zuvor bereits eine Rezension bei TripAdvisor veröffentlicht worden, in der das Hotel der «modernen Sklaverei» beschuldigt wurde. Diese Bewertung hat die Webseite allerdings nach einer Woche entfernt, wie die «Daily Mail» schreibt. «Schlafen Sie nicht hier. Unterstützen Sie nicht die moderne Sklaverei der Thailänder!», hiess es darin.

Ami-Gast wollte kein Korkengeld bezahlen

Laut einem Sprecher der Inselpolizei war Barnes mit dem Personal in Streit geraten, weil er für Alkohol, den er in das Hotel mitgebracht hatte, kein Korkengeld zahlen wollte.

Thailands strikte Anti-Verleumdungsgesetze werden von Menschenrechtsaktivisten und Organisationen zur Verteidigung der Pressefreiheit scharf kritisiert. Die Gesetze würden von einflussreichen Akteuren dazu genutzt, Meinungsfreiheit zu unterdrücken.