Wegen Impfpflicht: US-Stadt könnte 40% der Polizisten verlieren

In Seattle sollen in wenigen Tagen ungeimpfte Polizisten entlassen werden. Nur betrifft dies fast 40 Prozent der Beamten. Die Stadt könnte im Chaos versinken.

In Seattle könnten bald rund 400 ungeimpfte Polizisten entlassen werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Seattle droht ungeimpften Polizisten die Entlassung.
  • 40% haben den Nachweis noch nicht eingereicht oder eine Befreiung erhalten.
  • Die Stadt soll ein Mobilisierungs-Protokoll bereithalten.

Die Impfpflicht für Polizisten könnte für die US-Stadt Seattle und ihre rund 700'000 Einwohner drastische Folgen haben. Bis am 18. Oktober müssen die Einsatzkräfte einen Impfnachweis erbringe oder eine medizinische oder religiöse Ausnahmebewilligung erhalten. Sonst werden sie entlassen.

Viele habe dies noch nicht getan, wie «Fox 13 News» berichtet. 292 liessen sich nicht impfen oder haben dies noch nicht gemeldet, 111 warten noch auf den Entscheid über die Ausnahmebewilligung. Den insgesamt 403 Polizisten droht folglich die Kündigung, sollte die Stadt ernst machen. Doch das könnte im Chaos enden.

Denn die 403 Personen machen rund 40 Prozent der Polizisten aus. Bereits der Verlust von 50 Ordnungshütern führe zu deutlich längeren Reaktionszeiten auf Notrufe. Dies sagte ein anonymer Polizist dem TV-Sender.

Bereits jetzt ein Polizisten-Mangel

Dass ein Personalmangel droht, weiss auch die Regierung von Seattle. Sie ist bereit, ein Mobilisierungs-Protokoll zu aktivieren. Dieses sehe vor, dass alle Polizeibeamten, also auch solche, die in Spezialeinheiten arbeiten, auf Notrufe reagieren müssen.

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Seattle hat bereits jetzt zu wenig Polizisten. Im Rahmen der «Black Lives Matter»-Proteste und der Forderung, Polizei-Budgets zu kürzen, wurden rund 300 Beamte entlassen. Das Problem könnte sich nun mit der Impfpflicht noch verschlimmern.