Bison-Kalb muss wegen Park-Besucher eingeschläfert werden

In den USA wollte ein Mann einem Bison-Kalb helfen, das von seiner Herde getrennt wurde. Was er nicht wusste: Das bedeutete für das Tierbaby ein Todes-Urteil.

Diese Rettungsaktion wurde dem Bison-Kalb zum Verhängnis: Danach wurde es von seiner Herde abgewiesen. - National Park Service

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem US-Nationalpark wurde ein Bison-Junges von seiner Herde getrennt.
  • Ein Besucher wollte dem Tier helfen. Nachdem er es berührte, wurde es aber verstossen.
  • Das Kleine musste schliesslich eingeschläfert werden.

Wilde Tierbabys sollte man nicht anfassen. Das bringt man schon kleinen Kindern bei. Einem Mann in den USA war das aber offenbar nicht bewusst: Er wollte einem Bison-Jungen aus dem Fluss helfen, nachdem es von seiner Herde getrennt wurde.

Bilder des Yellowstone National Parks im US-Staat Wyoming zeigen, wie der Mann das Tier vergangenen Samstag das Flussbett emporschiebt.

Damit besiegelte er das Schicksal des Neugeborenen – denn nach der Berührung wurde es von der Herde abgelehnt. Die Park-Ranger versuchten vergeblich, es wieder mit seiner Familie zu vereinen.

Park warnt Besucher, Tiere nicht anzufassen

Deshalb lungerte es später alleine auf der Strasse herum und näherte sich Park-Besuchenden. Wie der Park schreibt, sorgte es so für eine «gefährliche Situation». Schliesslich beschlossen die Verantwortlichen, das Tier einzuschläfern.

«Die Annäherung an wilde Tiere kann ihr Wohlbefinden drastisch beeinträchtigen. Und in diesem Fall ihr Überleben», warnt der Park in der Mitteilung. Besuchende sollen stets mindestens 22 Meter Abstand zu Bison-Herden halten.

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Es wurde eine Untersuchung eingeleitet. Die Identität des Mannes, der das Junge berührt hat, ist unbekannt. Klar ist aber: Wird er erwischt, droht ihm eine Busse von umgerechnet bis zu rund 4500 Franken. Das sagt Park-Sprecherin Morgan Warthin zum US-Portal «NPR».

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bison-Junges im Yellowstone Park wegen eines Besuchers eingeschläfert werden muss.

Bereits im Jahr 2016 ereignete sich ein ähnlicher Vorfall: Zwei Touristen packten ein Kalb in ihr Auto und fuhren es zu einem Parkgebäude in der Nähe. Sie glaubten, das Tiere leide unter der Kälte.