Mäuse machen Landwirten das Leben schwer

Die einheimischen Landwirte sehen sich dieses Jahr mit zahlreichen Scher- oder Wühlmäusen konfrontiert. Mancherorts haben die Nager derart überhand genommen, dass sich die Bekämpfung gar nicht mehr lohnt.

Eine Maus frisst pro Tag etwa 150 Gramm Wurzeln, was ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Bauern klagen über zahlreiche Scher- oder Wühlmäuse.
  • In allen Regionen des Landes hat die Nager-Population im letzten Jahr zugenommen.
  • Mäuse können ganze Bäume zum Absterben bringen.

Auf rund vier Fünfteln der von der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope beobachteten Standpunkte gab es mehr Schermäuse als im Vorjahr, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag mitteilte. Speziell ist gemäss den Forschern, dass die Bestände in allen Regionen zunahmen. Normalerweise entwickeln sich die Populationen regional unterschiedlich und in Zyklen.

Zu viele Mäuse für eine Bekämpfung

Gemäss Agroscope ist an einem Grossteil der Standorte die für eine effiziente Bekämpfung der Mäuse kritische Grösse von 40 Exemplaren pro Hektare bereits überschritten. An diesen Standorten sei eine grossflächige Bekämpfung kaum mehr sinnvoll.

Das warme 2017 ist Schuld an der Plage

Grund für die Mäuseplage ist die lange und warme Vegetationszeit 2017. So konnten die Schermäuse ein bis zwei Würfe mehr als gewöhnlich aufziehen.

Mäuse bringen ganze Bäume zum Absterben

Eine Schermaus kann beträchtlichen Schaden anrichten. Sie frisst pro Tag etwa 150 Gramm Wurzeln, was dem Eigengewicht der mit bis zu 20 Zentimetern Körperlänge ansehnlich grossen Maus entspricht. So schaden die unterirdischen Nager neben der Futterproduktion auch dem Obstbau. Sie können ganze Bäume zum Absterben bringen.

Ein Bauer setzt Mäuse-Fallen in den Boden. - Keystone

Schermäuse vermehren sich sehr stark: Ein Pärchen kann von Frühling bis Herbst bis zu 100 Nachkommen zeugen. Geschlechtsreif sind die Jungen nach 2 Monaten, die Tragzeit beläuft sich auf 21 Tage. Jedes Mal wirft das Weibchen vier bis sechs Junge. Eine Sippe kann ein Gangsystem von 40 bis 70 Metern Länge graben.

Die einheimischen Landwirte sehen sich dieses Jahr mit zahlreichen Scher- oder Wühlmäusen konfrontiert. Mancherorts haben die Nager derart überhand genommen, dass sich die Bekämpfung gar nicht mehr lohnt.