Winzige Magnete im Kampf gegen Blutvergiftung

Blutvergiftungen enden bei jedem dritten Patienten tödlich. Nun soll ein neuartiges Verfahren aus der Nanomedizin den Krankheitsverlauf hinauszögern und Ärzten so genug Zeit verschaffen, um den richtigen Wirkstoff zu finden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Blutvergiftungen werden meist sofort mit Antibiotika behandelt. Doch das fördert die Bildung resistenter Bakterien.
  • Nun arbeitet ein Start-up an einem Blutreinigungsverfahren mithilfe von winzigen Magnetkügelchen.
  • An deren spezielle Oberfläche docken die Giftstoffe an und können danach mit einem Magneten entfernt werden.

Deshalb verabreichen Ärzte in den meisten Fällen unverzüglich Antibiotika. Allerdings eliminieren diese nur Bakterien. Viren und Pilzen können sie nichts anhaben. Und: Je mehr überflüssige Antibiotika verschrieben werden, desto mehr fördert das die Bildung resistenter Bakterien. Dennoch bleibt Ärzten bisher nichts Anderes übrig, als diesen Patienten Antibiotika zu verabreichen. «Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand stirbt, weil wir zu lange gewartet haben», sagt Andreas Widmer, Infektiologe am Universitätsspital Basel.

Klinische Studien erst geplant

Das Prinzip der neuartigen Blutwäsche: Ausserhalb des Körpers strömt das vergiftete Blut durch eine Maschine mit zwei Kammern. In der ersten Kammer befinden sich die besagten magnetischen Teilchen. Sie sind nur dreissig Nanometer klein – ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter – und mit einer speziellen Kohlenstoffbeschichtung ummantelt. Daran docken die Giftstoffe an. In der zweiten Kammer zieht ein Magnet die Nanokügelchen wieder aus dem Blut heraus, und damit auch die Giftstoffe.

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