Am Freitag werden die Delegierten der Fifa über einen Wegzug des Weltverbandes abstimmen. Die Schweizer Vertreter lehnen dies ab.
Gianni Infantino fifa
Gianni Infantino ist der Präsident des Fussball-Weltverbandes FIFA. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fifa plant, seinen Hauptsitz in Zürich zu verlassen.
  • Am Freitag wird in Bangkok über das Vorhaben abgestimmt.
  • Die Schweizer Fifa-Delegierten werden dagegen stimmen,
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Dominique Blanc, Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), würde einen Wegzug aus Zürich bedauern. «Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Fifa, und wünschen uns natürlich, dass der Hauptsitz hier bleibt», sagte er auf Anfrage von Keystone-SDA.

Daher werde sich die Schweizer Delegation in der Abstimmung «enthalten oder dagegen stimmen». Um die guten Beziehungen nicht zu gefährden, will der Waadtländer, der sich bereits in Bangkok befindet, noch das Gespräch mit Verantwortlichen der Fifa suchen.

Fifa profitiert von Steuer-Rabatt

Für Blanc ist klar, dass beide Seiten voneinander profitieren. Die Schweiz nicht zuletzt von den Arbeitsplätzen und dem engen Austausch mit dem Weltverband. «Die Schweiz geniesst einen guten Ruf als Sitz für internationale Verbände. Würde die Fifa wegziehen, würde dies dem Ansehen schaden», so Blanc.

Dominique Blanc
Dominique Blanc ist Präsident des SFV. - keystone

Umgekehrt hebt der 74-Jährige die «hervorragenden infrastrukturellen, politischen und rechtlichen Bedingungen» hervor, welche die Fifa in der Schweiz geniesse. Die Fifa ist als Verein im Handelsregister eingetragen und profitiert deshalb von einem grosszügigen Steuerrabatt.

«Falsche und irreführende Behauptungen»

Die Fifa selber reagierte bereits auf die Medienberichte. «Die Fifa ist in der Schweiz glücklich», liess Mediendirektor Bryan Swanson verlauten. Tatsächlich würde die Fifa derzeit die Eröffnung von Aussenstellen an anderen Orten in der Schweiz erwägen und somit eine Ausweitung der Präsenz im Land. «Bis unsere Mitglieder etwas anderes entscheiden, bleibt Zürich unser Hauptsitz.»

Fifa
Der Fifa-Hauptsitz in Zürich. - Keystone

Die Fifa-Mitteilung enthielt aber auch eine ungewohnte Schärfe. «Wenn sich weiterhin falsche und irreführende Behauptungen gegen die Fifa richten, denken unsere Mitgliedsverbände möglicherweise, dass wir in Zürich nicht willkommen sind.»

Die Zürcher Stadtregierung ist über die beantragte Statuten-Änderung informiert. Von allfälligen Wegzugsplänen weiss sie bisher aber nichts. Weil es sich bei der Fifa um eine private Institution handle, wolle sich die Stadtregierung auch nicht weiter dazu äussern, teilte sie auf Anfrage mit. Der Weltfussballverband wurde 1904 in Paris gegründet. 1932 zog er nach Zürich.

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