Tamedia übernimmt wie erwartet die Basler Zeitung

Tamedia kauft die Basler Zeitung und beendet damit das Experiment von Christoph Blocher, mit einer eigenen Tageszeitung in Basel die Politik zu beeinflussen. Tamedia gibt unter anderem den Tagesanzeiger/Bund und die SonntagsZeitung heraus. Seit Jahren arbeiten Tamedia und BaZ bei ihren Online-Auftritten zusammen.

Unterlegen ist damit der Aargauer Medienkonzern AZ Medien von Peter Wanner. Wanner hat seit Jahren versucht, auf dem Basler Markt den Durchbruch zu schaffen, was ihm mit der bz Basel nur mässig gelungen ist.

Verloren hat auch BaZ-Chefredaktor Markus Somm: Unter seiner Führung brachen die Leserzahlen der BaZ massiv ein. Viele Leser goutierten die aggressiv SVP-lastigen Artikel nicht. Dies führte auch zur Gründung der Tageswoche, welche wiederum heute schadenfreudig kommentiert, die BaZ sei «grandios gescheitert».

Unklar ist derzeit, was die Folgen des BaZ-Verkaufs für die Redaktion sein werden. Markus Somm werde als Autor für Tamedia tätig sein.

Zu den Gewinnern zählt aber auch Christoph Blocher: Er, beziehungsweise seine Zeitungshaus AG, übernehmen im Tausch von der Tamedia lokale Blätter. 65 Prozent des Tagblatts der Stadt Zürich sowie die Gratiszeitungen Furttaler und Rümlanger. Das passt zum bisherigen Blocher-Portfolio mit bereits 25 Gratiszeitungen aus der Übernahme des Zehnder-Verlags.

Wie viel Geld zwischen Blocher und Tamedia fliesst, wird offiziell nicht bekannt gegeben. Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino streicht einzig die seit 1993 andauernde gute Zusammenarbeit mit der BaZ.

Die BaZ passe perfekt zu den Tamedia-Blättern in Bern und Zürich, deshalb habe man die Chance nutzen müssen. «Auch wenn uns der Verkauf insbesondere des Tagblatts der Stadt Zürich sehr schwer fällt», so Supino.