Amtsinhaber Nyusi bei Präsidentenwahl in Mosambik wiedergewählt
Das Wichtigste in Kürze
- Wahlsieg von Betrugsvorwürfen und Gewalt überschattet.
Wie die Wahlkommission des ostafrikanischen Landes am Sonntag in der Hauptstadt Maputo mitteilte, kam der 60-Jährige auf rund 73 Prozent der Stimmen, während sein grösster Widersacher, Ossufo Momade, nur 22 Prozent der Stimmen auf sich vereinigte. Damit kann Nyusi weitere fünf Jahre in Mosambik regieren. Allerdings ist sein Wahlsieg von Betrugsvorwürfen der Opposition und von Gewalt während des Wahlkampfes überschattet.
Nyusi erklärte nach Bekanntgabe des Ergebnisses, er zolle seinen Rivalen und den Politikern der Opposition Respekt und reiche ihnen die Hand. «Wir müssen zusammenarbeiten, um unser Land zu entwickeln.» Die Mosambikaner hatten am 15. Oktober neben der Präsidenten- auch Parlamentswahlen abgehalten.
Nyusis Regierungspartei Frelimo eroberte laut Wahlkommission 184 Mandate im 250 Sitze zählenden Parlament in Maputo und konnte damit ihre Mehrheit gegenüber dem Ergebnis von 2014 noch einmal deutlich ausbauen. Rund 13 Millionen Wahlberechtigte waren zur Wahl aufgerufen, die Beteiligung lag bei etwas mehr als 50 Prozent.
Vertreter der Zivilgesellschaft sowie internationale Beobachter bemängelten erhebliche Unregelmässigkeiten im Wahlprozess. Die US-Botschaft kritisierte, dass in zahlreichen Regionen die Wahllisten nicht mit den demografischen Erhebungen der Behörden übereingestimmt hätten. Der Wahlprozess war zudem von massiver Gewalt überschattet: Zehn Menschen wurden getötet; erst am Freitag wurden in der westlichen Provinz Tete eine Frauenrechtlerin und ihr Mann erschossen.
Die Frelimo ist in Mosambik seit der Unabhängigkeit des Landes 1975 an der Macht. Von 1976 bis 1992 hatte die Rebellenorganisation Renamo gegen die Regierung der früheren portugiesischen Kolonie gekämpft. In dem Bürgerkrieg wurden eine Million Menschen getötet.
Nach dem Abschluss eines in Rom unterzeichneten Friedensabkommens im Jahr 1992 betrat die Rebellengruppe die politische Bühne Mosambiks. Inzwischen ist sie die wichtigste Oppositionspartei des Landes.