Ein Ziel steht für SP-Chef Christian Levrat fest: Die SVP und die FDP sollen in der nächsten Legislatur im Nationalrat keine Mehrheit mehr haben.
Christian Levrat spricht am Dreikönigsapéro.
SP-Parteipräsident Christian Levrat spricht am traditionellen Dreikönigsapéro. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christian Levrat befürchtet, dass das Mitte-Links-Lager bei der Wahl 2019 nicht zulegt.
  • Dies, da die CVP im Herbst verliert, so der SP-Parteipräsident.

Die SP will bei den Wahlen im Herbst die SVP/FDP-Mehrheit im Nationalrat brechen. Dieses Ziel bekräftigte Parteipräsident Christian Levrat heute Montag. Das Rahmenabkommen mit der EU hält er in der jetzigen Form für chancenlos.

Levrat äusserte sich am Dreikönigsapéro, an dem er sich zu Jahresbeginn jeweils den Fragen der Medien stellt. Details zum geplanten Wahlkampf will die Partei erst später bekannt geben. Fest steht aber das Ziel: Die SVP und die FDP sollen in der nächsten Legislatur im Nationalrat keine Mehrheit mehr haben.

Ständerat mindestens halten

Um das zu erreichen, müsse die SP die drei oder vier Stimmen zurückholen, die sie an die Rechte verloren habe, sagte Levrat. Im Ständerat will die Partei ihre Position mindestens halten. Der SP-Präsident hält das Ziel für realistisch, befürchtet aber, dass das Mitte-Links-Lager trotzdem nicht zulegen kann, weil die CVP verliert.

Was die SVP/FDP-Mehrheit im Nationalrat bewirke, habe sich zuletzt beim Klimaschutz gezeigt, sagte Levrat. Insgesamt sei in der Legislatur kaum etwas erreicht worden. Die Steuervorlage sei das einzige, was übrig geblieben sei. Die SP will sich für ein Ja an der Urne einsetzen. Mit den Geldern für die AHV wurde aus ihrer Sicht ein Gleichgewicht gefunden.

Abkommen gescheitert

Zu den weiteren grossen Themen im Wahljahr gehören die Beziehungen zur EU. Für Levrat steht fest, dass das Rahmenabkommen in seiner jetzigen Form nicht mehrheitsfähig ist. Es würde an der Urne abgelehnt, selbst wenn sich die SP nicht dagegen stellte.

Die SP möchte zwar ein Abkommen, will aber keine Konzessionen beim Lohnschutz in Kauf nehmen. Es gehe nicht um eine Kleinigkeit und auch nicht um ein Machtspiel, betonte Levrat. Es gehe darum, im Land mit den höchsten Löhnen und der höchsten Zuwanderungsrate die Löhne wirksam zu schützen.

Andere Kompromisse

Der Bundesrat habe sich ausgerechnet in diesem Punkt für Kompromisse entschieden – und damit die Schweiz in eine schwierige Situation manövriert, kritisierte der SP-Präsident.

Möglich wären aus seiner Sicht Kompromisse beim Mechanismus der Streitbeilegung oder bei den sozialen Rechten von Zuwanderern gewesen – jenen, die sich bereits im Land befinden. Das Arbeitsrecht aber müsse vom Geltungsbereich des Abkommens ausgeschlossen sein. Sonst gerieten die Löhne ins Rutschen.

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