Drei St. Galler Kantonsräte haben die Kantonsregierung in einem Vorstoss aufgefordert, aufgrund des angekündigten Stellenabbaus bei CH Media aktiv zu werden.
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CH Media kündigte ein massives Sparprogramm an. - Keystone

Drei Kantonsräte aus St. Gallen haben in einem Antrag die Regierung des Kantons aufgefordert, angesichts des angekündigten Stellenabbaus bei CH Media aktiv zu intervenieren. Zum Medienkonzern gehören das St. Galler Tagblatt, TVO und Radio FM1.

Der Regierungsrat solle sich für den Erhalt der Meinungsvielfalt und die zahlreichen Arbeitsplätze in der Ostschweiz einsetzen.

Lokale und regionale Berichterstattung könnten betroffen sein

Dies schrieben die drei Kantonsräte von Mitte, SVP und FDP in einem Vorstoss. Sie befürchten, dass vor allem die lokale und regionale Berichterstattung vom Stellenabbau betroffen sein werde.

Weitere Reduktionen würden sich massiv für die Bevölkerung auswirken, weil eine objektive Informationsbeschaffung nicht mehr gewährleistet erscheine, heisst es in der einfachen Anfrage.

Bereits in der Vergangenheit musste das Angebot insbesondere beim Zeitungsverbund des St. Galler Tagblatts reduziert werden.

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Michael Wanner, CEO von CH Media, bezeichnete den Stellenabbau in einer Mitteilung als unvermeidbar. (Archivbild) - sda-keystone

Ihnen sei klar, dass CH Media am Markt agiere und betriebswirtschaftliche Entscheide treffen müsse. Dennoch nehmen die drei Kantonsräte die Regierung aufgrund «der Bedeutung von CH Media im demokratischen Selbstverständnis» in die Pflicht.

Es sei angezeigt, dass der Regierungsrat beim Medienunternehmen interveniere, damit eine zu befürchtende Angebotsreduzierung möglichst moderat ausfalle.

Erhebliche Umsatzrückgänge sorgen für Mitarbeiterabbau

Am 8. November teilte CH Media mit, im ersten Quartal 2024 in allen Bereichen der Deutschschweiz von den knapp 2000 Mitarbeitern 150 Vollzeitstellen abzubauen. Grund seien erhebliche Umsatzrückgänge.

Bisher hat sich die St. Galler Kantonsregierung nicht aktiv zum geplanten Stellenabbau von CH Media geäussert.

Anders etwa die Regierung des Kantons Luzern, die in einem Communiqué mit Betroffenheit und Besorgnis reagierte und beim CEO der CH Media eine Zusicherung für den Erhalt des Redaktionsstandorts Luzern einholte.

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