Wie die SG TV Solothurn mitteilt, gehen die Herren am Samstag, 28. Januar 2023, im Spiel gegen den Handball Stäfa mit einer 12:34-Niederlage regelrecht unter.
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Die Solothurner Handballer gehen am späten Samstagnachmittag auf dem Stäfner Frohberg regelrecht unter und werden vom souveränen Tabellenführer mit 34:12 aus der Halle gefegt.

Besonders die magere Ausbeute von lediglich vier «Törchen» in Halbzeit eins dürfte den Ambassadoren zu denken geben.

Man spricht im Handball oft von der magischen Zahl 25. Die 25 ist jene Zahl, die es in einem Spiel anzustreben gilt, wenn man sich gute Chancen für einen Sieg ausrechnen möchte.

Kriegt man weniger als 25 Tore, ist in der Regel ein Sieg sehr realistisch, da man davon ausgehen kann, selber mehr als diese Marke zu erzielen.

Die Solothurner waren meilenweit von 25 Toren entfernt

Am Samstagabend, 29. Januar 2023, war der TVS allerdings meilenweit von dieser Marke entfernt.

Einerseits erhielt man mit 34 Toren neun zu viel, noch viel «krasser» war aber die Tatsache, dass man über 60 Spielminuten nur zwölf Mal selber einnetzen konnte.

Selbst wenn die Ambassadoren es geschafft hätten, die Zürcher unter der magischen Marke zu halten, hätte es noch immer eine deutliche Klatsche abgesetzt.

Klar, als Tabellenletzter gegen den Leader ist nicht zwingend zu erwarten, dass man die magische Marke erreichen kann.

Man gewann weder beim Tabellenersten noch bei Gegnern

Trotzdem sind solche Spiele auch immer gut, um ein wenig Selbstvertrauen tanken zu können, in dem man beispielsweise einen übermächtig scheinenden Gegner lange ärgert.

Letzten Samstag, 28. Januar 2023, ärgerte man aber wohl höchstens sich selbst und den Trainer.

Mit sagenhaften 21 technischen Fehlern und 28 Fehlwürfen gewinnt man weder beim Tabellenersten noch bei Gegnern in tabellarischer Reichweite einen Blumentopf.

Sieben Minuten lang ausgeglichen – Kusnandar der Hexer

Stäfa ist bekannt für ihre Heimstärke. Gekoppelt mit einer aggressiven Verteidigung und einem konsequenten Tempospiel machen es die Jungs von der Goldküste jedem Gegner in der heimischen Frohberg-Halle schwer.

So ist es auch nicht erstaunlich, dass die Stäfner in der aktuellen Spielzeit mit sechs Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze grüssen.

Ganze sieben Minuten schafften es die Ambassadoren, mit dem Zürcher Express mitzuhalten. Danach nahm das Unheil seinen Lauf.

Einer in den Reihen der Zürcher war besonders gewillt, die Jungs vom Jura-Südfuss zu ärgern.

Kusnandar erreicht eine Weltklasse-Abwehrquote

Es war deren Torwart Ramon Kusnandar. Das junge Goali-Talent aus der eigenen Jugend der Stäfner schaffte es auf nicht weniger als 17 Paraden.

Bei 29 zugelassenen Würfen entspricht dies einer Weltklasse-Abwehrquote von 59 Prozent. Es war nicht so, dass sich die Solothurner ausschliesslich schlechte Würfe nehmen mussten.

Kusnandar schien wirklich einfach die Wurfbilder der Ambassadoren, die auch nicht gerade mit letzter Präzision gesegnet waren, bestens studiert zu haben.

So rieb sich so mancher tatsächlich nach Halbzeit eins erstaunt die Augen, als man bei Solothurn nur gerade eine «vier» im Skore entdeckte.

Es mangelte an Präzision im Abschluss

Immerhin, in Halbzeit zwei vermochte man die Anzahl erzielter Treffer zu verdoppeln, und der eingewechselte Brändle schaffte es zumindest ansatzweise, die Leistung Kusnandars zu kopieren.

Wenn man sich das Spiel der Solothurner betrachtet und sich in der Mannschaft umhört, scheinen sich die Spieler auf dem Feld eigentlich inzwischen gut eingespielt zu haben und zu verstehen.

Nun mangelt es aber, so beweist der Auftritt, an Präzision im Abschluss. Wenn man quasi bei der letzten Station vor dem Tor versagt und es nicht schafft, der Kugel ausreichend Präzision mit auf den Weg zu geben, wird rasch von einem mentalen Problem gesprochen.

Verunsicherung und wenig Selbstvertrauen sind Attribute, die mit mentaler Schwäche einhergehen.

Die Hebel müssen zwingend angelegt werden

Dass die Ambassadoren in ihrer Tabellenlage etwas verunsichert auftreten, ist verständlich, schliesslich möchte man den Ligaerhalt noch schaffen. Dann sollte man aber endlich zu Punkten kommen.

So setzt man sich womöglich selbst etwas unter Druck. Nun muss man aber zwingend die Hebel ansetzen, um diese Verunsicherung zu lösen und in ein «befreites Aufspielen» umzumünzen.

Den Solothurnern kommt somit das kommende freie Wochenende gerade entgegen, um an ihren mentalen Problemen zu arbeiten.

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