Wie die Stadt Kriens berichtet, sind alle Bürger am 13. Juni 2024 zu einem runden Tisch zum Thema Inklusion eingeladen. Es wird vorgestellt, was geplant ist.
Das Stadtzentrum von Kriens.
Das Stadtzentrum von Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Am 13. Juni 2024 lädt die Stadt Kriens im Stadthaus Kriens zu einem runden Tisch ein. Anlass dazu sind die kantonalen «Aktionstage Behindertenrechte».

Sie gehen zurück auf den Beitritt der Schweiz zur UN-Behindertenrechtskonvention.

Damit verpflichten sich diese Länder, Menschen mit Behinderung nicht zu benachteiligen. In dem Vertrag stehen weitere Ziele.

Rechte von Menschen mit «Beeinträchtigung»

Menschen mit Behinderung dürfen selbst entscheiden, wo sie wohnen oder welchen Beruf sie lernen wollen (Selbstbestimmung).

Sie haben das Recht, am allgemeinen Leben teilzunehmen (Teilhabe). Menschen mit Behinderung sollen so leben wie alle Menschen (Gleichstellung).

Diese Fragen haben in der Gesellschaft in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Dabei wurde der gängige Begriff der «Behinderung» (körperliche Behinderung, angewiesen auf Rollstuhl, ohne Sehvermögen, Gehörlos et cetera) ausgeweitet und wird heute eher als «Beeinträchtigung» definiert.

Nicht auf ersten Blick zu erkennen

Denn es gibt zunehmend Menschen, denen diese Beeinträchtigung nicht auf den ersten Blick anzusehen ist.

So etwa sind psychische Störungen und Verhaltensstörungen inzwischen die häufigere Ursache für einen Spitaleintritt von unter 25-jährigen Menschen als Verletzungen.

Inklusion in Kriens

Die inklusive Gesellschaft geht davon aus, dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht primär Hilfe, sondern Akzeptanz als wertvollen Teil unserer Gesellschaft brauchen.

Diese Akzeptanz bildet die Grundlage zur Teilhabe, die ein wesentlicher Aspekt der Inklusion darstellt.

Wo Kriens auf diesem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft steht, wo in Kriens Verbesserungspotenzial vermutet wird oder gar Nachholbedarf besteht, ist das Thema des runden Tisches.

«Ziel ist, Barrieren abzubauen»

Initiiert wird der Anlass durch das Sozialdepartement der Stadt Kriens. «Wir führen aktuell in Kriens einen Inklusionscheck durch», sagt Sozialvorsteher Cla Büchi.

Der runde Tisch ist Teil davon: «Ziel ist es, Verbesserungsmöglichkeiten und Handlungsbedarf zu eruieren und Massnahmen zu definieren, um Inklusion auf allen Ebenen in unserer Stadt zu fördern und Barrieren abzubauen.»

Praktische Hinweise – und Vernetzung

Angesprochen sind deshalb alle Menschen in Kriens, die sich mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen – oder auseinandersetzen wollen.

«Wir wollen Menschen ansprechen, die mit ihren eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen etwas dazu beitragen können, wie wir in Kriens solche Barrieren abbauen können», steckt Cla Büchi den Kreis von möglichen Teilnehmenden am Anlass bewusst weit ab.

Das können Hinweise auf Hindernisse bei Strassen und Wegen sein. Das können aber auch Erfahrungen sein im Kontakt mit der Stadtverwaltung.

Oder es können Wünsche und Anregungen sein, wie bestehende Angebote verbessert oder mit Blick auf den Inklusionsgedanken neue Angebote geschaffen werden können.

Runder Tisch als «Workshop»

Für eine Teilnahme infrage kommen deshalb zum einen sicher Menschen mit einer Beeinträchtigung selber.

Dann aber auch Menschen, die sich beruflich oder aus persönlicher Überzeugung mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen – oder auseinandersetzen wollen.

«Wir werden den Anlass workshopartig gestalten und alle Teilnehmenden in ihrem direkten Lebensumfeld abzuholen versuchen», verspricht Cla Büchi.

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