Nicht nur Porsche verzichtet in Zukunft auf Diesel

Der Diesel-Motor hat Porsche in Turbulenzen gebracht. Plötzlich sorgte der Autobauer mit Rückrufen und Zulassungsstopps für Schlagzeilen. «Die Dieselkrise hat uns viel Ärger bereitet», fasst Porsche-Vorstandschef Oliver Blume zusammen. Der Sportwagenhersteller zieht die Reissleine. Und will künftig keine Dieselfahrzeuge mehr anbieten.

Erst vor zehn Jahren hat Porsche Dieselmotoren eingeführt. Künftig wolle man sich darauf konzentrieren, was man besonders gut könne. «Das sind emotionale, leistungsstarke Benziner, Hybride und ab 2019 werden es auch reine Elektrofahrzeuge sein», so Blume.

Porsche ist damit der erste deutsche Autobauer, der den Selbstzünder verbannt. International sind die Stuttgarter aber in guter Gesellschaft. Anfang Jahr hat Toyota angekündigt, künftig keine Diesel-Autos mehr zu verkaufen. Die Auslaufphase hat bereits begonnen. Auch Konkurrent Nissan plant, bei PKWs künftig auf Diesel-Motoren zu verzichten. Mit Subaru hat auch ein dritter Hersteller aus Japan ähnliche Pläne.

Auch in Europa verliert der Selbstzünder die Gunst der Hersteller. Der schwedische Autobauer Volvo will aber 2020 nur noch Benzin-Hybride oder E-Autos verkaufen. Und der mittlerweile verstorbene Fiat-Chef Sergio Marchionne kündigte Anfang Jahr an, den Diesel-Anteil «substantiell» verringern zu wollen.

Bei der Kundschaft hatte der Dieselmotor schon einen besseren Ruf. Im ersten Halbjahr 2018 brach in der Schweiz die Nachfrage nach Selbstzündern um über 20 Prozent ein. Nachdem bereits im Vorjahr weniger Diesler verkauft worden sind. Abschreiben sollte man den Diesel-Motor allerdings nicht. Technisch ist es machbar, saubere Selbstzünder zu produzieren. Das macht die Autos allerdings teurer. Zumindest im Kleinwagen dürfte der Dieselmotor bald Geschichte sein.