Die Schweiz erreicht in einem internationalen Klimarating Rang 9. Das Rating blendet aber den grössten Teil der von der Schweiz verursachten Treibhausgase aus.
Rauch steigt aus dem Kraftwerk auf.
Die Schweiz belegt im Klimarating den neunten Platz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt Rüffel für die Schweiz während der Uno-Klimakonferenz in Kattowitz (POL).
  • Die Schweiz verursache nämlich mehr CO2 im Ausland als im Inland.
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Die Schweiz erziele den guten neunten Platz wegen der Methodik und der schwachen Konferenz, schreibt der WWF Schweiz zu dem heute Montag in Kattowitz (POL) veröffentlichten jährlichen Klima-Länderrating «Climate Change Performance Index».

Würden die tatsächlichen, durch den Konsum verursachten Emissionen gemessen, würde die Schweiz auf einem der hinteren Plätze landen. Das Rating nämlich bewerte nur das im Inland ausgestossene CO2. Die Schweiz importiere aber grosse Mengen von CO2-intensiven Produkten und verursache damit mehr CO2 im Ausland als im Inland.

Weiter blendet das Rating gemäss WWF aus, dass die Schweiz zu den wenigen Ländern gehört, die nicht grundsätzlich den eigenen Ausstoss senken, sondern weitgehend Klimazertifikate einkaufen. Gerade beim CO2-Ausstoss von Verkehr oder Gebäuden schneide die Schweiz im internationalen Vergleich aber schlecht ab, also dort, wo sie die Emissionen nicht ins Ausland auslagern könne

Schweden als bestes Land

In dem Klima-Rating wurden die Plätze eins bis drei wie in den Vorjahren nicht vergeben, weil kein Land genug tue, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Als bestes Land klassierte sich Schweden, gefolgt von Marokko, Litauen, Lettland und Grossbritannien.

Der nordafrikanische Staat punktete insbesondere mit dem rapiden Ausbau der erneuerbaren Energien. Hinter der Schweiz finden sich auf den Rängen zehn und elf Malta und Indien. In Indien – einem grossen CO2-Emittenten – fiel vor allem die Dynamik bei den erneuerbaren Energien ins Gewicht.

Deutschland landete auf Platz 27. Letztes Jahr hatte das Land noch auf dem 22. Rang gelegen. Grund für den Abstieg ist der Braunkohleverbrauch.

Die 28 Staaten der EU gemeinsam schaffen es mit Platz 16 noch in den Bereich der Länder, die mit «gut» bewertet werden. Im Einzelbereich Treibhausgase schneidet das Staatenbündnis aber wegen der hohen Pro-Kopf-Emissionen nur «mässig» ab, Punkte bringt vor allem die Klimapolitik.

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