Ohne Kassenzettel aus dem Self-Checkout? Das war einmal. Zumindest in einigen Filialen der Migros. Doch bis zur Kundschaft ist das nicht überall durchgedrungen.
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Der Schilderwald am Ausgang einer Migros-Filiale in Freiburg. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Self-Checkout-Bereich verlassen kann nur, wer seinen Kassenzettel einscannt.
  • Das zumindest gilt für Migros-Kunden in Freiburg und Teilen Zürichs.
  • Mit einer Schilderflut versucht die Migros in Freiburg, ihre Kundschaft umzupolen.
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Kassenzettel? Nein danke! Wer beim Grossverteiler einkauft, hat sich schon längst angewöhnt, auf das Stück Papier zu verzichten. Schliesslich geistert auch immer im Hinterkopf herum, dass man doch ökologisch unterwegs sein sollte.

Anders ist es für die Kundschaft einiger Migros-Filialen der Genossenschaften Zürich und Freiburg-Neuenburg. Dort wird bei den Self-Checkout-Kassen seit geraumer Zeit ein neues Schrankensystem getestet. Die Barrieren öffnen sich nur, wer nach dem Bezahlen seinen Kassenzettel mit dem jeweiligen Barcode einscannt. Ohne Quittung kommt man also nicht raus.

Die Krux an der Sache: Nach dem Zahlen haben die Kunden am Touchscreen die Wahl, ob sie das Ticket drucken oder einen neuen Zahlvorgang starten wollen. Drückt man nichts, verschwindet die Anzeige nach ein paar Sekunden wieder. Man steht also ohne Ticket da. Und somit ohne «Austrittskarte».

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Die sogenannten Schwenkarme öffnen erst dann, wen man bei der Säule ganz rechts im Bild den Barcode des Kassenzettels scannt.
Wer bezahlt, wird nochmals darauf hingewiesen, das Ticket auszudrucken.
An den Schildern, die auf den neuen Vorgang hinweisen, mangelt es zumindest nicht.
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Ein Mann hatte eine Cumulus-Karte auf einen falschen Namen erstellt und damit Einkäufe bei der Migros getätigt (Symbolbild).
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Wer auf Nummer sicher gehen will, benützt die regulären Kassen.

«Das leuchtet mir nicht ein», sagt Nau.ch Leserin Elvira Beyeler*. Schon mehrmals hat sie zu spät reagiert oder ganz vergessen, das Ticket auszudrucken.

Was dann? «Mühsam, dann muss halt immer jemand vom Verkaufspersonal kommen und das Ticket ausdrucken», sagt Elvira. «Oder mich bei der regulären Kasse hindurchlaufen lassen.»

Dagegen geht die Freiburger Migros nun vor. Das Ziel: Die Self-Checkout-Kunden sollen ihre Quittung nicht mehr vergessen auszudrucken. Wie das dann aussieht? Der orange Riese hat einen Schilderwald aufgeklebt. Ganze fünf Hinweise erinnern Kunden und Kundinnen nun, dass sie ihre Quittung ausdrucken sollen.

Elvira ist also nicht die einzige Kundin, die regelmässig vor verschlossenen Schranken steht.

Migros verteidigt die Schranken

Auch auf der Plattform X ist das neue System ein Thema. Eine Userin beschwert sich, dass man zwar nach dem Ticket gefragt wird, es ohne aber nicht aus der Filiale schafft.

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Das neue Schrankensystem gibt zu reden. - Screenshot X/@MarieFleur3

Migros-Sprecher Patrick Stöpper verteidigt das System, das zur Diebstahlprävention eingeführt wurde: «In der Praxis läuft der Prozess beim Verlassen der Filialen in der Regel gut», meint er auf Anfrage.

Wer das Ticket weder ausdrucken noch seine Cumulus-Karte benutzen möchte, könne dies jederzeit dem anwesenden Personal mitteilen, so Stöpper. Dieses sei den Kundinnen und Kunden während des gesamten Prozesses gerne behilflich. Dies komme allerdings sehr selten vor. «Es scheint also keine gröberen Probleme zu geben», sagt er.

Zudem gebe es auch keine Verpflichtung, Self-Checkout-Kassen zu benutzen. «Denn es stehen immer auch bediente Kassen zur Verfügung.»

Bist du nach dem Self-Checkout auch schon vor verschlossenen Barrieren gestanden?

Dieses System flächendeckend in den Migros-Filialen einzuführen, sei momentan nicht geplant, so Patrick Stöpper. «Die Tests laufen immer noch.» Die Genossenschaften würden zudem eine mögliche Einführung individuell prüfen.

* Name von der Redaktion geändert.

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