Der Konzern Holcim hat im Startquartal weniger Umsatz verzeichnet, operativ jedoch mehr verdient.
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Holcim. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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Holcim hat im Startquartal zwar weniger umgesetzt, aber operativ mehr verdient. Der Umsatz fiel um 2,4 Prozent auf 5,59 Milliarden Franken.

Der starke Franken habe das Resultat belastet, teilte der weltgrösste Zementkonzern am Donnerstag mit. Dagegen sei das Geschäft auf vergleichbarer Basis in Lokalwährungen um 3,4 Prozent gewachsen.

Zudem konnte das Unternehmen den wiederkehrenden Betriebsgewinn EBIT um 7,8 Prozent auf 532 Millionen Franken steigern. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Den Konzerngewinn gibt der Baustoffkonzern an ungraden Quartalen nicht bekannt.

EBIT um 17,1 Prozent gestiegen

In lokaler Währung sei der wiederkehrende EBIT um satte 17,1 Prozent gestiegen, erklärte Konzernchef Jan Jenisch. «Damit konnten wir die Auswirkungen des starken Schweizer Frankens mehr als kompensieren.» Die branchenführende Marge habe man beim wiederkehrenden EBIT nochmals um 0,9 Prozentpunkte ausgebaut.

Damit hat Holcim die durchschnittlichen Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz zwar etwas verfehlt, bei der Profitabilität aber deutlich übertroffen. Selbst die optimistischsten Schätzungen hat Holcim hinter sich gelassen.

Auch der Firmenumbau ging weiter. Holcim habe zudem im ersten Quartal fünf Übernahmen getätigt und vier Veräusserungen abgeschlossen. So stieg der Konzern aus Geschäften in Russland, Südafrika, Tansania und Uganda aus. «Insgesamt haben wir mit unseren M&A-Aktivitäten im ersten Quartal mehr als 3 Prozent zu unserem Umsatz beigetragen», sagte Jenisch.

Europa federführend für Gewinnsteigerung

Zur Gewinnsteigerung trug vor allem das Geschäft in Europa bei. Hier konnte Holcim bei 5,5 Prozent weniger Umsatz den wiederkehrenden operativen Gewinn um ein Fünftel verbessern. Auf vergleichbarer Basis in Lokalwährungen wäre er fast um ein Viertel gestiegen. Man habe im sechsten Quartal in Folge die wiederkehrende EBIT-Marge verbessert. «Dieser positive Ergebnistrend wird sich fortsetzen», erklärte Holcim.

Auch die Wachstumssparte Lösungen & Produkte legte kräftig zu: Sie hat den wiederkehrenden EBIT mehr als verdoppelt. Das Umsatzwachstum von knapp 19 Prozent wurde hauptsächlich durch das Bedachungsgeschäft vorangetrieben. Dieses hatte im vergangenen Jahr durch den Abbau von Lagerbeständen der Kunden gelitten. Mittlerweile habe sich die Nachfrage wieder normalisiert, was den Umsatz im Bedachungsgeschäft um gut zwei Drittel in die Höhe getrieben habe. Davon ist allerdings ein guter Teil auf die Übernahme des Unternehmens Duro-Last zurückzuführen.

In Nordamerika bekam Holcim ungünstige Wetterbedingungen zu spüren. Dessen ungeachtet sei die zugrundeliegende Nachfrage kräftig gewesen. Die starke Entwicklung im ersten Quartal dürfte sich im Jahresverlauf fortsetzen.

Wiederkehrende EBIT soll überproportional zulegen

«Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zuversichtlich und bestätige die Prognose für das Gesamtjahr 2024», erklärte Jenisch. An den Zielen für das neue Geschäftsjahr 2024 hielt Holcim fest: Der Umsatz soll aus eigener Kraft (organisch) um über 4 Prozent wachsen. Zudem sollen Firmenkäufe den Umsatz um über 2 Prozent steigern. Damit wird insgesamt eine Umsatzverbesserung von über 6 Prozent erwartet.

Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die wiederkehrende EBIT-Marge soll auf 18 Prozent steigen. Der Free Cashflow werde bei über 3 Milliarden Franken erwartet.

Zudem gebe es weitere Fortschritte bei der Börsenkotierung des Nordamerika-Geschäfts in den USA, hiess es. Holcim hatte Ende Januar überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr von Holcim zu trennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA zu kotieren.

Grund sind Investitionsprogramme aus den USA

Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: «Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen», sagte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.

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