2022 wurde Drogenboss Flor Bressers verhaftet. Seine Partnerin muss sich bald in Zürich vor Gericht verantworten. Dokumente zeigen, in welchem Luxus sie lebten.
Belgischer Drogenkönig Flor Bressers
Flor Bressers soll tonnenweise Rauschgift von Lateinamerika nach Europa geschmuggelt haben. - fedpol

Das Wichtigste in Kürze

  • Flor Bressers und seine Lebensgefährtin wurden im Februar 2022 in Zürich verhaftet.
  • Der belgische «Kokainkönig» und seine Partnerin lebten hier mit gefälschten Dokumenten.
  • Laut Gerichtsdokumenten gaben sie in der Schweiz rund 2,5 Millionen Franken aus.
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Der Zürcher Spezialeinheit Diamant gelang im Februar 2022 ein ganz grosser Fang: Sie konnten den als belgischen «Kokainkönig» bekannten Flor Bressers und seine niederländische Freundin Philomina Veenstra (Name geändert) verhaften.

Der 36-Jährige soll tonnenweise Rauschgift von Lateinamerika nach Europa geschmuggelt haben. Ein belgisches Gericht hatte ihn im März 2020 wegen Geiselnahme, Erpressung, bewaffneten Überfalls und Drogenhandels zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Doch es gelang ihm, mit seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Kind unterzutauchen – unter anderem in Zürich. Letzten Oktober wurde er an die belgischen Behörden ausgeliefert. Seine Freundin blieb hingegen im Kanton Zürich über 250 Tage in U-Haft.

2,5 Millionen Franken Drogengeld in der Schweiz ausgegeben

Am 12. Juli muss sich die heute 29-Jährige vor dem Bezirksgericht Zürich wegen schwerer Geldwäscherei, mehrfacher Ausweis- und Urkundenfälschung sowie Täuschung der Behörden verantworten. Die Justizdokumente zeigen laut «Tagesanzeiger», dass die zwei in Zürich in Saus und Braus gelebt haben.

Haben Sie schon einmal Kokain konsumiert?

Demnach wirft die Staatsanwaltschaft Zürich Veenstra vor, innert weniger als zwei Jahren rund 2,5 Millionen Franken Drogengeld für teure Wohnungen und Luxusgüter ausgegeben zu haben. Sie hätte annehmen müssen, dass das Geld ihres Freundes aus Verbrechen stammte.

Für über 75'000 Franken habe das Paar fast den ganzen Juni 2020 im Fünfsternehotel Dolder gewohnt. Anschliessend ging es für zwei Wochen ins Luxushotel Baur au Lac (etwa 22'000 Franken). Danach folgte der Umzug nach Rüschlikon in eine am Zürichsee liegende Villa.

667'000 Franken für Schmuck und Uhren

Diese liess das Paar für 174'000 Franken von einer Innendesignerin neu einrichten, für die Miete gaben sie insgesamt mehr als 218'000 Franken aus. Auch ein Motorboot im Wert von 175'000 Franken schuf sich Veenstra an. Die letzten acht Monate vor der Verhaftung wohnten sie im Renaissance Tower in Zürich-West (206'000 Franken).

Dolder Kokainkönig
Der «Kokainkönig» lebte im Juni 2020 mit seiner Freundin und ihrem gemeinsamen Kind im Zürcher Nobelhotel Dolder.
Baur au Lac Kokainkönig
Auch im Luxushotel Baur au Lac waren sie 2020 für zwei Wochen zu Gast.
Kokainkönig Renaissance Tower
Für eine Wohnung im Renaissance Tower in Zürich-West liessen Bressers und Veenstra für acht Monate 206'000 Franken Miete liegen.
Kokainkönig Wein
Für 131 Flaschen Wein gab das Paar rund 400'000 Franken aus. (Symbolbild)
Kokainkönig Uhren
Die Ausgaben für Uhren und Schmuck beliefen sich sogar auf 667'000 Franken. (Symbolbild)

Hinzu kommen: 400'000 Franken für 131 Flaschen Wein, 218'000 Franken für Kleider oder 134'000 Franken für TV-Geräte und Stereoanlagen. Laut Zürcher Justiz soll sich Veenstra Handtaschen im Wert von 77'000 Franken sowie Schmuck und Uhren für 667'000 Franken angeschafft haben.

Schweizer mit kosovarischen Wurzeln als rechte Hand

Unterstützt wurden die beiden durch einen 32-jährigen Schweizer mit kosovarischen Wurzeln. Dieser soll Bressers rechte Hand gewesen sein und für das Paar teure Autos gekauft, Luxusferien gebucht oder Rechnungen des täglichen Lebens bezahlt haben. So mussten Bressers und Veenstra ihre gefälschten Personalien nicht angeben.

Er soll für die beiden und sich selbst rund 300'000 Franken Drogengeld ausgegeben haben. Ausserdem soll er mit zwei weiteren Komplizen in Zürich etwa 4000 Gramm Kokain verkauft haben. Nach der Verhaftung des «Kokainkönigs» und dessen Freundin soll er 72 Objekte im Wert von rund 74'000 Franken aus ihrer Wohnung gestohlen haben.

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