Mit dem Schulabschluss ist auch Schluss mit dem iPad. Im Gegensatz zu den Stadtkollegen dürfen Baselbieter Schüler ihre Tablets nicht käuflich erwerben.
Schülerin lernt mit iPad
Mit Eintritt in die 1. Sekundarstufe erhalten Baselbieter Schülerinnen und Schüler ein persönliches iPad. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schülerinnen und Schüler beider Basel sollen bewusst mit Neuen Medien umgehen können.
  • Seit 2020 erhalten Baselbieter Sekundarschülerinnen und -schüler deshalb ihr eigenes iPad.
  • Nach der obligatorischen Schulzeit fordert der Landkanton seine Tablets aber wieder ein.
  • Eine Mutter ist verärgert, da die iPads der Schule nicht abgekauft werden dürfen.
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Eine Mutter aus Reinach BL freut sich nur bedingt auf den kommenden Schulabschluss ihrer Tochter. Der Grund? Mit dem Abschluss muss ihre Tochter ihr iPad an die Schule retournieren. Darüber spricht sie mit der Basler Zeitung.

Wie alle Baselbieter Schülerinnen und Schüler hat sie das Tablet zu ihrem Eintritt in die 1. Sekundarstufe erhalten. Die iPads sollen das praktische Anwenderwissen und die Medienkompetenz der Schülerschaft fördern, teilte die Baselbieter Bildungsdirektion 2020 mit.

Falsche Versprechen am Elternabend

An einem Elternabend habe ein Lehrer behauptet, die Geräte dürften nach der Schulzeit käuflich erworben werden, so die Mutter. Auch andere Eltern würden sich an die Aussage erinnern.

Umso störender, dass sie nicht stimmt. Die Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) äussert sich eindeutig. Sprecherin Rebekka Gysel bestätigt der Basler Zeitung, dass die iPads bei Schulaustritt zwingend zurückgegeben werden müssten.

Bindende Verträge mit Lieferanten

Die BKSD habe ein Abkommen mit dem Lieferanten: Die gebrauchten Tablets werden durch den Lieferanten professionell aufbereitet und dem Zweitmarkt zugeführt. Diese Aufbereitung enthält auch eine gesetzeskonforme Löschung aller persönlichen Daten. Aufgrund dieser Verträge sei eine individuelle Weitergabe der Geräte absolut unmöglich.

Ein Plädoyer für das iPad

Die Schule würde den Jugendlichen dabei eine gute Gelegenheit entziehen, findet die Mutter gegenüber der Zeitung. «Indem Familien das iPad nicht erwerben können, nimmt die Schule den Kindern die Möglichkeit auf ein funktionierendes Gerät. Mit diesem haben die Jugendlichen drei Jahre lang umzugehen gelernt.»

Sie könnten das Tablet in der Gewerbeschule oder im Gymnasium weiterverwenden, führt die Mutter weiter aus. Auch gebe es noch weitere Eltern der Abschlussklasse, welche die gebrauchten Tablets gerne für ihre Kinder erwerben würden.

Basel-Stadt gibt Tablets gerne mit

Was sich die Mutter aus Reinach erhofft, ist im Nachbarkanton Basel-Stadt bereits Tatsache. Die städtischen Absolventinnen und Absolventen haben die Möglichkeit, die Schule mitsamt ihrem Tablet zu verlassen.

Jugendliche mit finanziellen Engpässen haben zudem die Möglichkeit, Unterstützungszahlungen aus dem Stipendienfonds zu beantragen. Wie viele dieses Angebot wahrnehmen, ist noch unbekannt.

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