Ein verzweifelter Mann wurde von Betrügern gleich zweimal überrumpelt. Der Fast-Rentner verlor dabei über 220'000 Franken.
Person an Laptop
Ein Mann verlor eine grosse Summe Geld durch einen Online-Betrug – und wurde sogar ein zweites Mal zum Opfer. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann erlitt erhebliche finanzielle Verluste aufgrund riskanter Online-Investitionen.
  • Die Staatsanwaltschaft Aargau lehnte seine Anzeige allerdings ab.
  • Daraufhin wurde der Mann erneut zum Opfer von Rückgewinnungsbetrügern.
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Kurz vor seiner Pensionierung wurde ein Ingenieur zum Betrugsopfer. Seine Bankberatung hatte ihm klargemacht, dass er sich in einer finanziellen Notlage befand. «Es hiess, mit unserem Budget müssten wir in sieben Jahren unser Haus verkaufen. Da kam bei mir Panik auf», teilte er dem SRF mit.

Der Mann stiess auf ein Online-Inserat und hoffte auf eine Lösung für seine Probleme. Er begann sich mit Contracts for Difference (CFDs) zu beschäftigen. Finanzwetten sind zwar legal in der Schweiz, aber wegen ihrer Risiken im Ausland teils verboten.

Eine angebliche Brokerin überzeugte ihn davon, einen grossen Teil seines Geldes zu investieren. «Zeitweise rief sie bis zu viermal am Tag an. Die wirtschaftliche Lage sei gut, es sei optimal zu investieren», erinnert sich das Betrugsopfer.

«Er kam mir vor wie hypnotisiert»

Sein Vermögen nahm schnell ab – insgesamt verlor er 119'691 Franken. Seine Frau war verzweifelt: «Er kam mir vor, als wäre er hypnotisiert worden.»

Als er schliesslich versuchte, Anzeige zu erstatten, wurde diese von der Staatsanwaltschaft Aargau abgelehnt. Sie konnten keinen ausreichenden Verdacht feststellen, dass die Firma betrügerisch agierte. Die Firma selbst behauptete, sie hätte auf die Risiken von CFDs hingewiesen.

Dann meldete sich «Rec Agency», eine vermeintliche Konsumentenschutzorganisation, und bot ihre Hilfe an. Sie behauptete, die Betrüger gefasst und Geld beschlagnahmt zu haben. Seine 120'000 Franken hätten sich vermehrt – jetzt seien es 250'000 Franken.

Ein weiterer Schlag

Um das Geld zurückzubekommen, sollte er ihnen Geld für Steuern und Schreibgebühren schicken. Daraufhin überwies der Mann nochmals 103'836 Franken.

Erst später realisierte er: Er war Opfer von Rückgewinnungsbetrügern geworden. David Zogg vom Kanton Zürich kommentiert gegenüber dem SRF: «Wenn jemand fürchtet, Geld verloren zu haben, klammert er sich an die Hoffnung, dass etwas hinter diesem Anruf sein könnte.»

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