Durch einen neuen Ansatz konnten Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne die Weichheit von Materialien nachahmen.
Der an der EPFL entwickelte Roboter «Sori» kann die Weichheit von Materialien abbilden.
Der an der EPFL entwickelte Roboter «Sori» kann die Weichheit von Materialien abbilden. - sda - EPFL/Jamani Caillet

Ein neuer Roboter aus Lausanne kann die Weichheit verschiedener Materialien exakt nachahmen. Damit könnten Medizinstudierende künftig das Erkennen von bösartigen Tumoren üben oder Forscherinnen und Forscher die Weichheit eines Objekts im Weltraum ertasten.

Mit der digitalen Übertragung von Weichheit sei die Bewältigung einer täuschend komplexen Herausforderung gelungen, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Mittwoch mit. Denn wie weich sich ein Material anfühle, hänge von mehreren verschiedenen Prozessen ab.

Weichheit durch zwei Elemente definiert

«Wenn man mit der Fingerspitze auf einen Marshmallow drückt, ist es leicht zu erkennen, dass er weich ist. Legt man jedoch einen harten Keks auf diesen Marshmallow und drückt erneut, kann man immer noch erkennen, dass der weiche Marshmallow darunter liegt, obwohl die Fingerspitze eine harte Oberfläche berührt», erklärte der EPFL- Doktorand Mustafa Mete.

Es gebe also zwei Elemente, die für die Weichheit entscheidend seien: Wie sich das Material auf der Haut der Fingerspitzen anfühlt, und welche Kraft es im Fingergelenk braucht, um es zusammenzudrücken.

Weichheit konnte originalgetreu nachgestellt werden

Für die Entwicklung des Roboters mit dem Namen Sori (Softness Rendering Interface) hat das Forschungsteam um Forscherin Jamie Paik diese zwei Elemente voneinander getrennt. Dieses Vorgehen beschrieben sie in einer Studie im Fachblatt «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften (Pnas).

Damit gelang es nach Angaben der Forschenden, die Weichheit einer ganzen Reihe von Materialien originalgetreu nachzustellen. Von Rindfleisch, Lachs und Marshmallows über den Ledereinband eines Buchs, bis zu einem schlagenden Herz.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Studie