Bis Anfang November werden die Personenkontrollen an der tschechischen Grenze zur Slowakei andauern. Dadurch wird erhofft, Schleuser festnehmen zu können.
Tschechische Grenze Polizei
Eigentlich sollte es im Schengenraum gar keine Grenzkontrollen mehr geben. - keystone

Im Kampf gegen die Schleuserkriminalität verlängert Tschechien seine vorübergehenden Personenkontrollen an der Grenze zur Slowakei um knapp drei Wochen bis Anfang November.

Dem stimmte das liberalkonservative Kabinett in Prag am Donnerstagabend zu, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Die Massnahme sollte ursprünglich an diesem Freitag enden, nun bleibt sie bis einschliesslich 2. November bestehen.

Man folge damit den Entscheidungen, die in den Nachbarstaaten getroffen wurden, hiess es in Prag. Der grenzüberschreitende Verkehr solle so wenig wie möglich behindert werden. Kurz zuvor hatte Polen seine Kontrollen zur Slowakei ebenfalls um 20 Tage verlängert.

Über 40'000 Personen kontrolliert

Die Slowakei kontrolliert weiter stichprobenartig an der Grenze zu Ungarn. Alle vier Staaten gehören dem Schengenraum an, in dem es eigentlich keine Grenzkontrollen mehr geben soll.

Seit dem Beginn der verschärften Kontrollen zur Slowakei am 4. Oktober überprüfte die tschechische Polizei nach eigenen Angaben 43 749 Personen. Dabei wurden 283 illegal einreisende Migranten aufgegriffen und zwölf Schleuser festgenommen.

Enge wirtschaftliche Beziehungen

Die erwarteten Gesamtkosten bis Anfang November bezifferte das Innenministerium auf umgerechnet mehr als zwei Millionen Euro.

Rund 130 Polizisten sind an der rund 250 Kilometer langen Grenze im Einsatz. Tschechien und die Slowakei bildeten bis zur Teilung zum 1. Januar 1993 einen gemeinsamen Staat, die Tschechoslowakei.

Entsprechend eng sind die wirtschaftlichen, kulturellen und verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn.

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