EU-Kommissar Janez Lenarcic fordert eine weitere Unterstützung für das umstrittene palästinensische Hilfswerk UNRWA.
ARCHIV - Janez Lenarcic, EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, spricht während einer Pressekonferenz im EU-Hauptquartier in Beirut. Foto: Bilal Hussein/AP/dpa
Janez Lenarcic, EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, spricht während einer Pressekonferenz im EU-Hauptquartier in Beirut. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Bilal Hussein

EU-Kommissar Janez Lenarcic drängt auf weitere Finanzierung des kritisierten Palästinenserhilfswerks UNRWA. «Wir müssen die Risikoumgebung, in der UNRWA tätig ist, anerkennen und dürfen nicht zu kollektiver Bestrafung greifen oder zum weiteren humanitären Zusammenbruch im Gazastreifen beitragen», sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement am Dienstag im EU-Parlament in Strassburg.

Das Hilfswerk sei «buchstäblich lebenswichtig» für die Menschen im Gazastreifen und für die Stabilität in der Region unerlässlich. Daher bleibe es von entscheidender Bedeutung, dem Hilfswerk angemessene Mittel zur Verfügung zu stellen, betonte er. «Eine Finanzierungslücke hätte katastrophale Folgen. Es gibt einfach keinen Ersatz für UNRWA.» 16 Länder hatten zuletzt ihre Zahlungen an UNRWA eingefroren.

Vorwürfe gegen das Hilfswerk

Vorausgegangen waren israelische Vorwürfe, wonach einige Mitarbeiter der Organisation an den Massakern in Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen. Die EU arbeite konstruktiv mit dem Hilfswerk daran, interne Kontrollen zu stärken und das Personal zu überprüfen, sagte Lenarcic.

UNRWA wurde 1949 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen und kümmert sich seitdem speziell um die Belange palästinensischer Flüchtlinge und betreibt unter anderem Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Insgesamt arbeiten mehr als 30'000 Menschen für die Organisation, etwa 13'000 allein im Gazastreifen.

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