Erstmals zeigt sich der sudanesische Milizenführer Hamdan Daglo wieder öffentlich. Er trifft sich in Uganda mit dem Präsidenten Yoweri Museveni.
Mohammed Hamdan Dagalo (r.) und ein Protestanführer (l.)
Mohammed Hamdan Dagalo (r.) und ein Protestanführer (l.) - AFP

Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat den sudanesischen Milizenführer Mohamed Hamdan Daglo nach eigenen Angaben zu Gesprächen über die Lage im Konflikt im Sudan empfangen. Das teilte Museveni am Mittwoch auf der Plattform X mit. Ein Foto zeigte einen Händedruck zwischen den beiden.

Daglo war seit kurz nach Ausbruch der Kämpfe zwischen seiner Miliz RSF und der sudanesischen Armee im April ausser auf von der RSF veröffentlichten Videos nicht öffentlich gesehen worden, was immer wieder Gerüchte über eine schwere Verletzung oder seinen Tod befeuert hat. Auch Auslandsreisen Daglos wurden im Gegensatz zu denen von Sudans De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und Daglos Bruder Abdelrahim bisher nicht bekannt.

Treffen auf Januar verschoben

Ein für Donnerstag erwartetes Treffen des Milizenführers mit Sudans De-facto-Staatschef wurde allerdings aus «technischen Gründen» auf Anfang Januar verschoben, wie das Aussenministerium von Dschibuti am Mittwoch mitteilte. Das Treffen, das unter Vermittlung des ostafrikanischen Regionalbunds Igad vereinbart worden war, hätte das erste Mal sein sollen, dass sich die beiden Anführer seit Ausbruch des Konflikts persönlich begegnen. In der Vergangenheit waren zahlreiche Vermittlungsversuche, an denen auch die USA und Saudi-Arabien beteiligt waren, gescheitert.

Der Machtkampf zwischen den zwei Generälen, die sich 2019 zusammen an die Macht geputscht hatten, hat die vor dem Krieg rund 46 Millionen Einwohner des Landes am Horn von Afrika in schwere Not gestürzt. Daglos RSF, die aus für schwere Menschenrechtsverbrechen berüchtigten Reitermilizen in der sudanesischen Region Darfur hervorgegangen ist, werden Plünderungen, Massentötungen, Vergewaltigungen und ethnische Säuberung vorgeworfen. Zuletzt konnte die Miliz, die Beobachtern zufolge von den Vereinten Arabischen Emiraten unterstützt wird, auch im Zentrum des Landes gegen die sudanesische Armee vorrücken.

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