Der Fund ihrer Tochter hat bei Ricarda Louk einen Gefühlssturm ausgelöst. Dennoch ist sie froh, Shani nun beerdigen zu können.
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Ricarda Louk spricht bei einer Medienkonferenz über ihre verschleppte Tochter Shani Louk. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Leiche der am 7. Oktober getöteten und verschleppten Shani Louk wurde gefunden.
  • Dies hat bei der Familie einen Gefühlssturm ausgelöst, man sei aber froh, sagt die Mutter.
  • Die Leiche sei sehr gut erhalten gewesen, sie müsse gekühlt worden sein.
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Mehr als sieben Monate nach ihrem Tod beim Massaker der Hamas wurde die Leiche von Shani Louk gefunden. Dies teilte die israelische Armee am Freitag mit. Die Deutsch-Israelin war bereits am 7. Oktober getötet worden, im Grenzgebiet war ein Stück Schädelknochen gefunden worden.

Die Nachricht, dass die Leiche der Tochter gefunden wurde, bezeichnet Mutter Ricarda Louk als gute Nachricht. Alles, was sie über Shani erfahren habe, habe einen «Gefühlssturm ausgelöst», sagt sie zum «Spiegel».

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Die deutsche Hamas Geisel Shani Louk (†22) ist tot, sie wurde beim Hamas-Angriff zu Beginn des Israel-Kriegs getötet. - Instagram

Doch die Familie sei froh, dass die Leiche nun gefunden worden war. «Es hätte ja auch sein können, dass wir uns noch in zehn Jahren fragen, wo ihr Körper ist.» Die Familie habe sich schon damit abgefunden, die Leiche nie zurückzubekommen.

Vor der Öffentlichkeit habe sie vom Fund erfahren. Das Militär habe einen Besuch angekündigt, teilt Mutter Ricarda Louk mit. «Da haben wir bereits gedacht, dass sie sie gefunden haben – viele andere Möglichkeiten blieben ja nicht mehr.»

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Ricarda Louk zeigt ein Foto ihrer von der Hamas getöteten Tochter Shani. - Christoph Soeder/dpa

Genaue Details zum Fund kennt auch die Mutter nicht: Das Militär habe Informationen erhalten, dass sich an einer Stelle mehrere Leichen befinden sollen. Bei einem Sondereinsatz seien sie dann geborgen und nach Israel gebracht worden. Das hätten ihr die Soldaten gesagt.

Die Leiche habe sie nicht gesehen, das wolle sie nicht, erklärt Ricarda. «Ich will Shani in Erinnerung behalten, wie sie war, als sie gelebt hat.» Dabei soll sie «bemerkenswert gut erhalten» sein. «Wahrscheinlich wurde sie unterirdisch aufbewahrt, es muss kühl gewesen sein.» Deshalb sei es wohl auch möglich gewesen, sie zu identifizieren.

Shani Louk wird im Dorf beerdigt

Shani Louk soll nun im Dorf beerdigt werden. Viele Menschen wollten Abschied nehmen, daran wolle sie sie nicht hindern, so Ricarda.

Schon kurz nach dem Massaker und der Ermordung ihrer Tochter sprach sie mit den Medien. Dass der Tod von Shani ein so öffentliches Ereignis wurde, akzeptiere sie – «so ist es eben». Sie hoffe, dass ihre Interviews anderen helfen.

Vor der Beerdigung stehen deswegen noch einige Mediengespräche an. Ricarda Louk sagt auch: «Aber insgesamt hoffe ich, dass nun endlich Ruhe einkehrt.»

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