Die ehemalige Hamas-Geisel Mia Schem berichtet von ihrer Gefangenschaft im Israel-Krieg. Sie soll ohne Betäubung von einem Tierarzt operiert worden sein.
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Mia Schem spricht über ihre Gefangenschaft in Gaza. - Channel 13

Das Wichtigste in Kürze

  • Mia Schem kam am 20. November aus der Geiselhaft frei.
  • Im israelischen TV spricht sie über die traumatische Zeit.
  • Die 21-Jährige erklärt, ohne Betäubung operiert worden zu sein – von einem Tierarzt.
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Mia Schem feierte am 7. Oktober auf dem Supernova-Festival in der Negev-Wüste, als die Hamas-Terroristen Israel angriffen. Die 21-Jährige überlebte zwar das Blutbad, wurde aber in den Gazastreifen verschleppt. Erst nach 55 Tagen der Gefangenschaft im Israel-Krieg kam sie im Rahmen des Geisel-Deals zwischen Israel und der Hamas frei.

Nun berichtet sie im israelischen Fernsehen von ihrer traumatischen Zeit in Geiselhaft. Dabei musste sie auch eine qualvolle Operation über sich ergehen lassen – «ohne Anästhesie, ohne alles».

Geisel im Israel-Krieg ohne Betäubung operiert

Dem israelischen Sender Channel 12 News sagt die französisch-israelische Tattoo-Künstlerin: «Ich schrie vor Schmerzen auf. Die Person, die die Operation durchführte, sah mich an und sagte: ‹Hör auf! Oder ich schicke dich zu den Tunneln.›»

Nach ihrer Freilassung trägt Schem ihren Arm in einem grossen Verband. Ihre Familie gibt an, dass die 21-Jährige im Gazastreifen von einem Tierarzt operiert wurde.

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Die 21-jährige Mia Schem wurde im Israel-Krieg von der Hamas entführt. - Instagram/mia_schem

Die ehemalige Geisel spricht im Interview auch über den Moment, als sie im Israel-Krieg entführt wurde: «Die Terroristen begannen meinen Oberkörper anzufassen. Plötzlich zog mich jemand an den Haaren, warf mich in ein Fahrzeug, und wir fuhren nach Gaza.»

«Habe Holocaust durchgemacht»

Jetzt ist sie frei – fühlt sich gegenüber denen, die noch in Geiselhaft ausharren, schuldig. «Es war die schwierigste Sache der Welt», so Schem. Die anderen Geiseln hätten sie angefleht, die Welt ihr Schicksal nicht vergessen zu lassen. «Und ich entschuldigte mich, freigelassen worden zu sein.»

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Mia Schem wurde am 30. Oktober aus der Geiselhaft freigelassen.
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Die 21-Jährige erklärt nun, sie sei während der Geiselhaft im Haus einer Familie untergebracht worden.
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Im Gazastreifen sei sie ohne Betäubung operiert worden.

Gegenüber einem anderen israelischen Sender, Channel 13, erklärt sie, sie sei im Haus von einer Familie gefangen gehalten worden. Auch die Frauen und Kinder seien ihrer Aussage nach mit der Hamas involviert gewesen. «Alle dort sind Terroristen», behauptet Schem.

Das ist nicht ganz richtig. Eine Studie der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Palestinian Center for Policy and Survey Reseach zeigt: 42 Prozent der Palästinenser im Gazastreifen unterstützen derzeit die Hamas.

Bereitet Ihnen der Israel-Krieg Sorgen?

Vor drei Monaten lag der Anteil noch bei 38 Prozent. Die Unterstützung in der Bevölkerung nimmt im Israel-Krieg also zu. Dass die Hamas mit dem Überfall auf Israel Kriegsverbrechen begangen hat, wollen viele nicht wahrhaben.

Auf die Frage, was sie den Menschen mitgeben will, hält Mia Scham abschliessend fest: «Dass ich den Holocaust durchgemacht habe.»

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