Die iranische Marine hat am Donnerstag einen Öltanker im Golf von Oman beschlagnahmt.
Öltanker
Ein Öltanker auf hoher See. (Symbolbild) - Pixabay

Grundlage für die Beschlagnahmung sei «ein Gerichtsbeschluss» gewesen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag. Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit UKMTO gemeldet, dass Bewaffnete einen Öltanker im Golf von Oman geentert hätten. Die vier oder fünf Männer in «militärähnlichen schwarzen Uniformen mit schwarzen Masken» betraten das Schiff laut UKMTO gegen 07.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MEZ) im Gebiet vor Sohar in Oman.

Anschliessend habe der Öltanker seinen Kurs geändert und steuere nun auf die iranische Südküste zu. Die Männer hätten die Kameras an Bord abgedeckt, berichtet auch Ambrey, ein britisches Risikomanagement-Unternehmen für Schifffahrt. Neben der Stimme des Kapitäns seien einem Sicherheitsoffizier zufolge auch unbekannte Stimmen über das Telefon zu hören gewesen.

Spannungen am Golf von Oman

Inzwischen sei die Kommunikation zu dem Tanker jedoch abgebrochen. An Bord des Schiffes St. Nikolas, das einem griechischen Unternehmen gehört und unter der Flagge der Marshallinseln fährt, befinden sich 19 Crewmitglieder und 145'000 Tonnen Rohöl. Der Tanker war unterwegs von Basra im Irak nach Aliaga in der Türkei und sollte dafür den Suezkanal durchqueren.

Laut Ambrey war das Schiff erst vor Kurzem umbenannt worden. In der Vergangenheit habe es iranisches Öl transportiert. Wegen der Sanktionen gegen den Iran sei das Öl aber von den US-amerikanischen Behörden konfisziert worden. «In der Vergangenheit hat der Iran Aktionen gegen diejenigen unternommen, denen er vorwirft, mit den USA zu kooperieren», so das Unternehmen weiter.

Der Golf von Oman ist eine wichtige Route für Öltransporte. In den vergangenen Jahren kam es jedoch immer wieder zu Schiffsentführungen und Angriffen, häufig unter Beteiligung des Iran. Seit einigen Wochen greifen zudem die jemenitischen Huthi-Rebellen vermehrt Schiffe im Roten Meer mit Drohnen und Raketen an.

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