Bricht Patrick Rahmen den «Fluch» der Winterthur-Trainer?

Seit Dienstag ist die Katze aus dem Sack: Patrick Rahmen steht ab der neuen Saison bei YB an der Seitenlinie. Der gebürtige Basler erhält bei Gelbschwarz einen Vertrag bis im Sommer 2026.

Rahmen ist der dritte Winterthur-Trainer in Serie, welcher die Zürcher nach erfolgreicher Zusammenarbeit verlässt. Auffallend: Seinen beiden Vorgängern lief es nach deren Abgang von der Schützenwiese nicht nach Wunsch.

Alex Frei führte Winterthur im Sommer 2022 zurück in die Super League. Der Ex-Nati-Stürmer empfahl sich dadurch für höhere Aufgaben. Dem Lockruf des FCB konnte der Ur-Basler nicht widerstehen.

Am Rheinknie wurde Frei allerdings nicht wirklich glücklich. Nach etwas mehr als sieben Monaten musste er seine Koffer bereits wieder packen. Zu diesem Zeitpunkt war der FCB mit 20 Punkten Rückstand auf YB nur Siebter.

Ein ähnliches Schicksal durchlebte Bruno Berner. Als Nachfolger von Frei gelang es ihm, den FC Winterthur in der Super League zu halten. Er folgte dann schliesslich dem Ruf des Rekordmeisters – und heuerte als ehemaliger Hopper bei seinem Ex-Klub an.

Doch bei GC wurde Berner nicht glücklich. Auch er musste bereits nach neun Monaten wieder gehen. Genauso wie Frei ist er aktuell ohne Verein.

Nun wagt mit Patrick Rahmen der dritte im Bunde den Schritt weg vom «kleinen» FC Winterthur. Nach dem sensationellen Erreichen der «Championship Group» steht er bei YB vor einer neuen Herausforderung.

Es stellt sich die Frage: Kann er den «Fluch» seiner Vorgänger durchbrechen?

Klar ist: Rahmen steht für attraktiven Fussball und weiss, was es heisst, auch auf junge Spieler zu setzen. Zudem stechen beim 55-Jährigen seine zwischenmenschlichen Fähigkeiten heraus.

Es gilt zu erwähnen, dass der Schritt zu YB aktuell nicht vergleichbar ist wie jener zu Basel oder zu GC. Die Startbedingungen sind anders.

Zum einen ist in Bern eine breitere Kaderqualität vorhanden als in Winterthur. Zum anderen lebt der Verein grundsätzlich seit Jahren von Ruhe und Kontinuität. Nur selten wird es in der Hauptstadt hektisch.

Ganz anders bei GC und dem FCB. Bruno Berner kam bei den Hoppers mitten im Umbruch. Es folgte der Wechsel von den chinesischen Besitzern hin zu den US-Investoren. Unruhen waren an der Tagesordnung.

Ähnliches erlebte Alex Frei in Basel. Als langjähriger Liga-Krösus stehen die Bebbi sowieso im Mittelpunkt. Sportlich läuft es seit Jahren nicht mehr nach Wunsch. Und in der Führungsebene ist mit Klub-Boss David Degen regelmässig mit Überraschungen jeglicher Art zu rechnen.

Bei YB ist man auf jeden Fall überzeugt von Patrick Rahmen. Er habe den Verein in den Gesprächen sehr überzeugt, so Sportchef Steve von Bergen. «Seine Sichtweise auf den Fussball deckt sich mit unseren Vorstellungen, wie wir mit YB spielen wollen.»